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Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
02.06.2012, 23:17
Beitrag: #20
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 22:25)WernerS schrieb:  Macht Sinn. Aber dann darf man eben nicht so leben wollen, wie Onkel Dagobert...
Nein, das wäre sicher nicht erstrebenswert.
Wobei die Don Rosa Version und auch der späte Barks ein durchaus sympatisches Bild zeigt. Er kommt da zu der Vorstellung, dass Dagobert zwar sagenhaft geizig ist, aber dass er mit jeder Münze und jedem Schatz eine Erinnerung verbindet, bei welchem Abenteuer er diese bestimmte Münze gewonnen hat. Der ware Schatz liegt demnach nicht in dem Wert, sondern in der Erinnerung. Ein durchaus motivierender Gedanke. Nicht das Materielle hat Wert, sondern das Gefühlte, Erlebte.
Trotzdem ist Donald zumindest bei Barks derjenige, der im Endeffekt glücklicher ist. Zwar ist er arm, tollpatschig und nicht erfolgreich, aber er verschließt sich nicht den Freuden des Lebens. Er gibt das Geld zuviel aus, was Dagobert zuviel spart. Somit hat er oft Existenzsorgen, aber er weiß wie das Leben zu nehmen ist. Es gibt eine Szene in einer Geschichte von Barks, in der Donald am Ende der Geschichte bei der es darum ging Dagoberts Vermögen vor den Panzerknackern zu schützen, zu Dagobert sagt: "Du verstehst es vielleicht nie, Onkel Dagobert, aber Du kannst dein Leben nicht genießen, weil Du ständig darauf achten musst, dass dir keiner dein Vermögen wegnimmt. Ich bedauere Dich. Du bist nur ein armer, reicher, alter Mann."
Ein sehr harter Satz, der den Unterschied in den Lebensarten der beiden herausstellt.
Das nächste Bild zeigt einen traurig blickenden, verletzten Dagobert bis er sich sofort wieder seinem harten Motto zuwendet: "Ach, Narrengeschwätz. Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was ihm Spaß macht. Und ich habe eben Spaß dabei in meine Münzen zu tauchen und darin herumszuwühlen" und dann wirft er Zylinder beiseite und springt in seine Münzen, seinen Reichtum und auch seine Erinnerung? Taucht er vielleicht ab in vergangene Abenteuer und Erinnerungen an die Zeit wo er noch nicht so "entsetzlich reich" (Zitat eines Neffen, wieder so eine schöne Wortkombination) war.

Ich hoffe das Philosophische mit diesem "Exkurs" nicht zu sehr verlassen zu haben, aber es passt zum Thema wie ich finde.


(02.06.2012 22:25)WernerS schrieb:  Und dann im größeren Kontext bedeutet doch dass dann nicht mehr und nicht weniger, dass doch für sich selbst lebt und somit zum Selbstzweck wird. 5 Mrd Menschen darunter fast die Hälfte die gar nicht dazu kommt, sich den Sinn zu geben, geschweige denn, nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wir in den Industrienationen können uns am Abend hinhocken und darüber philosophieren.

Aristoteles sagt, das können nur Leute tun, die Sklaven haben um dann vom Leben nicht abgelenkt zu werden. Ein Luxus ließt man zwischen den Zeilen.
Aristoteles war ein unfassbar weiser Mann (übrigens auch im Bezug auf die Naturwissenschaften).
Über diese Stelle muss ich erstmal nachdenken.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage - Viriathus - 02.06.2012 23:17

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