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Eichen
17.01.2022, 11:42
Beitrag: #5
RE: Eichen
(15.01.2022 10:10)Suebe schrieb:  Das passt soweit alles zu meinen Infos.
Die "Waldweide" hat allem nach die Wälder mow verhindert. Wobei dies zumindest im beginnenden 19. Jahrhundert erkannt worden war, das "Grasen" in den allem nach eher nicht vorhandenen Wäldern war da schon verboten.
(Disclaimer: Grasen = Grünfutter schneiden im Wald)

Nachhaltige Waldwirtschaft hat sich in den 1830ern durchgesetzt, Karl von Schiller hat sich da verdient gemacht.
Die alten knorrigen Bäume die du bei uns (Schwäbische Alb) noch findest, sind sogenannte "Weide-Buchen" überbleibsel der Waldweide, und demnach gut und gerne 190 Jahre alt.

Man kann aber bei uns über ca. 2.000 Jahre das "aufblühen" und "untergehen" der Eisenverhüttung wellenförmig verfolgen in einem Rythmus von ca. 200 Jahren.
Und dies liegt nach heutigem Kenntniss-Stand an dem Wegfall des Rohstoffes Buchen-Holzkohle, bis sich die Wälder wieder erholt hatten.

Ergo: Zumindest dort, wo es den Rohstoff Eisenerz gab, haben wir demnach 2 Gründe für das verschwinden der Buchenwälder

Das ist letztendlich eine grobe Vereinfachung.
Das Verschwinden der Buchenwälder im Mittelalter hatte dann doch sehr viel mehr Gründe als nur die Verhüttung von Eisenerz oder die Waldweide.
Im Mittelalter war Holz der Rohstoff schlechthin. Es war Ausgangsmaterial nicht nur für den Hausbau, sondern auch Werkzeuge, Waffen Haushaltsgegenstände, Wagen und Karren waren daraus gefertigt. Zudem diente es natürlich als Brennholz. Zur Gewinnung von Brennholz und kleineren Holzstücken wurde die sogenannte Niederwaldwirtschaft betrieben, bei der Bäume immer wieder "auf den Stock gesetzt" wurden, d.h. gekappt wurden, in einem Rhythmus von ungefähr 30 Jahren. Mit dieser Art der Bewirtschaftung kam die Buche weniger gut zurecht als die Eiche, die das auf den Stock setzen sehr viel besser vertrug.
Auch war die Eisenverhüttung nicht das einzige, wozu die Holzkohle gebraucht wurde- auch Glas wurde mit ihrer Hilfe erzeugt.

"Erfinder" der nachhaltigen Forstwirtschaft war genau genommen Hans Carl von Carlowitz- und der war eigentlich nicht Förster, sondern Bergmann. Er erkannte als erster, dass der Raubbau in den Wäldern auch den Bergbau gefährdete, weil die Stämme zum Abstützen der Stollen knapp wurden, und formulierte als erster den Grundsatz der heutigen Forstwirtschaft "Es darf nicht mehr entnommen werden als nachwächst."

Eine Baumart wurde durch die Gier im Mittelalter fast zum Verschwinden gebracht, aber das war dann nicht die Eiche oder die Buche, sondern die Eibe, die beinahe ein Opfer des mittelalterlichen Wettrüstens geworden wäre...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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Eichen - Suebe - 14.01.2022, 16:59
RE: Eichen - Bunbury - 14.01.2022, 17:19
RE: Eichen - Arkona - 14.01.2022, 21:05
RE: Eichen - Suebe - 15.01.2022, 10:10
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