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Militärjustiz international
11.11.2012, 21:38
Beitrag: #1
Brick Militärjustiz international
Es gab mal einen früheren Marinerichter, der Ministerpräsident war.

Seine Tätigkeit als Marinerichter, hatte zuerst der Spiegel, später Rolf Hochhuth ans Licht geholt.

Er verteidigte sich damals, in die Enge getrieben, (zuvr hatte er alles "vergessen" gehabt)mit so etwa diesen Argumenten. "In allen Armeen der Welt...."

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

(09.11.2012 18:01)Wallenstein schrieb:  Es gibt bei diesen Betrachtungen immer auch die rein menschliche Sicht. Aber wie so oft muss man auch hierbei die andere Seite heranziehen.
Keine Armee der Welt kann es sich leisten seine Soldaten auf diese Art zu verlieren. Wenn man das auf Dauer durchgehen ließe, würde das die Moral der Truppe (noch weiter) schwächen und man wäre über kurz oder lang nicht mehr kampffähig. Wenn's da einem nicht mehr gefällt oder er übergroßen Schiss bekommt, macht er die Biege.
Klar waren die meisten nicht freiwillig dort, und sie hatten verständlicher Weise auch Angst, aber sie haben in dem Moment auch ihre Kameraden, ihren Seitenmann im Stich gelassen.
Egal welcher Armee sie angehörten oder angehören oder welchem Regime sie dienlich waren oder sind.

Die Strafen dafür waren und sind in den jeweiligen Armeen unterschiedlich - im Kriegsfall meist mit der Todesstrafe zu ahnden. Die praktische Handhabung sah bei den Amerikanern im WKII wahrscheinlich etwas anders aus, als bei der Wehrmacht oder der RA.

Aber alle, die diesen Schritt gegangen sind, haben über die Konsequenzen Bescheid gewußt - haben letztlich die Risiken gegeneinander abgeschätzt und ihre Entscheidung getroffen.

./.

Von dem her habe ich mich damals, 1978, sehr intensiv mit dieser Fragestellung beschäftigt.

Der Ex-Marinerichter hat damals laut Zeugen gesagt:
"„Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein“
Den Satz hat er selbst allerdings bestritten.

Filbinger hat 1989 dann noch verkündet:

aus Wiki
"„… die u.a. die Verfälschung der deutschen Geschichte, die Diffamierung des deutschen Soldaten und die Glorifizierung des Deserteurs zum Mittel der Politik machen wollen" Zitatende

Es war eine wilde Sache in BW, bis er zurücktrat, unter vielem anderem ist in meiner Heimatstadt der Remstalrebell Palmer, Obst verkaufend, in Richterrobe mit Hakenkreuzarmbinde aufgetreten. Aber das ist eine andere Geschichte.


Langer Rede kurzer Sinn, ich habe mich als immer schon historisch Interessierter damals mit der Praxis der "Kriegsartikel" in verschiedenen Heeren des 1. und 2. WKs befasst.
Es stimmt so auf den ersten Blick schon, auf Fahnenflucht stand der Tod. "Überall."
Mit der Einschränkung, wenn nicht eine andere Strafe ... usw. usf.
Auch diese Einschränkung gab es eigentlich "Überall."
Soll heißen, der Richter hatte schon Spielraum. Er MUSSTE keinen Deserteur dem Tod überantworten.

Die Praxis sah so aus,
ein paar drastische Beispiele:
Deutsche Armee 1. WK: 360 Todesurteile (eine Mehrzahl von anderen Strafen) knapp 150 Urteile vorllstreckt.
Wehrmacht 2. WK ca. 17.000 Todesurteile, ca. 13.000 vollstreckt
Rote Armee ca. 130.000 Todesurteile vollstreckt.
US-Army in Europa: ca. 70 Todesurteile, 1 vollstreckt.


OT:
Filbinger musste damals zurücktreten, weniger wegen der 4 Todesurteile, sondern hauptsächlich wegen seinem feigen "vergessen". Man braucht sich nicht aufzuregen, 1978 sah "man" (das Wahlvolk) noch das eine oder andere etwas anders.
Oettingers Rede beim Staatsakt in Freiburg nach Filbingers Tod, hat entscheidend zu seinem Sturz beigetragen, und sein Nachfolger Mappus war schlicht zu blöd.
Die derzeitige Politikwende, zumindest im Südwesten, hat ganz erheblich mit filbinger zu tun.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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