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Byzantinische Geschichte im Kurzabriss
28.10.2012, 14:36
Beitrag: #2
RE: Byzantinische Geschichte im Kurzabriss
I. Gründungszeit und Entstehen (330 – 476) – Vom Reichsteil zum Teilreich
Das byzantinische Reich war die direkte Fortführung des römischen Reiches in dessen östlichen Provinzen. Es sah sich immer als das einzige römische Kaiserreich, Byzanz wird es erst seit der Neuzeit genannt, um es von ersterem zu unterscheiden. Dies brachte es mit sich, dass es kein exaktes Gründungsdatum gibt, da der Übergang vom antiken römischen zum byzantinischen römischen Reich eine lange dauernde Umgestaltung eines Reiches war, keine Neugründung.
Die verschiedenen Geschichtsschreiber geben verschiedene Entstehungszeitalter Ostroms an, doch man ist sich darin einig, dass es sich im vierten Jahrhundert nach Christus herausbildete. Der römische Kaiser Diokletian (284 – 305) teilte sein Reich in zwei Hälften, die je ein Kaiser und ein Unterkaiser, der gleichzeitig Nachfolger werden sollte, regierten. Doch schon bald brach dieses System zusammen und Kaiser Konstantin I. (der Große) (306 – 337) schwang sich wieder zum Alleinherrscher auf. In der Folgezeit wurde das Reich wieder geteilt, doch die Geschicke der beiden Hälften blieben eng miteinander verknüpft, und es gab auch Kaiser, die diese unter ihrer Herrschaft vereinigten. Der letzte, dem dies gelang, war Kaiser Theodosius I. (der Große) (379 – 395), der testamentarisch eine Teilung des Reiches auf seine Söhne Arcadius (Ostteil, 395 – 408) und Honorius (Westteil, 395 – 423) verfügte.
Diese Teilung sollte endgültig sein. Während Westrom dem Untergang entgegenschlitterte und mehrmals erobert und geplündert wurde, gelang es Ostrom, sich zu halten und die eindringenden Stämme abzuwehren. Der weströmische Kaiserthron wurde immer bedeutungsloser im Machtkampf zwischen Römern, angesiedelten Germanen und Ostrom. Schließlich konnte der germanische Heerführer Odoaker den letzten (nominellen) „Kaiser“ Romolus Augustulus (475 – 476) auf einen Landsitz verbannen. Die Reichsinsignien wurden zwar dem oströmischen Kaiser Zenon (474 – 475 und 476 – 491) zugesandt, doch das weströmische Reich bestand nicht mehr. In Italien bildeten sich germanische Reiche, von denen sich das Ostgotenreich vorerst durchsetzte.
Der oströmische Kaiser hatte im vierten Jahrhundert nach Christus immer dort regiert, wo es gerade vonnöten war, doch seit der endgültigen Teilung wurde die Stadt Konstantinopel zur offiziellen Reichshauptstadt, zum zweiten Rom. Sie war von Kaiser Konstantin I. im Jahre 330 nach Christus an der Stelle einer älteren griechischen Stadt namens Byzantium gegründet worden. Der Platz war strategisch sehr günstig, da er direkt an der Meerenge Bosporus lag, der Schwarzes Meer und Mittelmeer verbindet.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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