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Die Geschichte der Halbinsel Krim:
20.11.2012, 20:47
Beitrag: #34
Mongolenherrschaft – Goldene Horde:
(05.11.2012 22:14)WDPG schrieb:  Besiegt wurden die Kumanen schließlich von den Mongolen, dazu werde ich später noch einiges Berichten.


Der Norden: Hier fand die Eroberung durch die Mongolen statt, wie es zu dieser kam und die Geschichte der Mongolen in diesem Raum möchte ich ebenfalls behandeln.

Ich beginne die Geschichte etwas weiter im Osten, als Dschinghis Khan sein Reich vereinte und dann weitere Gebiete eroberte, stieß er auf ein weiteres Großreich, das des Choresm-Schah (mehr über dieses könnte ihr in meiner Serie zur Persischen Geschichte lesen) unter Muhammed II. Dieses Reich hatte einst das Seldschukenreich in Persien abgelöst. Anscheinend war es der Choresm-Shah der den Krieg mit den Mongolen begann. Muhammad II setzte auf die falsche Taktik und sein Reich erwies sich als instabil. Nachdem die Mongolen immer wieder vordrangen, blieb ihm nur noch die Flucht. Die Mongolen unter den bedeutenden Oberbefehlshabern Dschebe und Subutai nahmen die Verfolgung auf, Muhammad II starb auf der Flucht auf einer Insel im Kaspischen Meer, sein Sohn Dschelal Al-Adin versuchte das Reich seines Vaters zu retten, eine sehr interessante Geschichte, ich möchte mich nun aber mehr auf den Teil der auch die Krim betrifft konzentrieren.

Die Armee von Dschebe und Subutai machte nach dem Ableben Muhammeds II nicht halt, sie zog weiter in den Nordwesten, durch das Kaukasusgebiet und kam schließlich in die russische Steppe. Dort traf man auf die Ansässigen Kumanen. Anfangs versuchte man weiterzuziehen ohne einen Krieg der beiden Steppenvölker zu riskieren, was aber nicht lange funktionierte. Es kam zum Krieg. Auf der einen Seite standen nun die Kumanen, die sich mit den russischen Fürsten verbündeten und auf der anderen Seite die Armee der Mongolen. An der Kalka wurde die Kumanisch-Russische Armee schließlich besiegt. Kurzfristig gesehen hatte dieser Sieg kaum Auswirkungen, denn die Mongolen zogen schon bald wieder ab, auf ihren Rückzug begaben sie sich auch auf die Halbinsel Krim, die sie plünderten (nur eines von 2 kriegerischen Ereignissen auf der Halbinsel zu dieser Zeit, denn im Süden tobte gerade der Konflikt zwischen Trapezunt und den Rum-Seldschuken).

Langfristig hatte der Zug der Mongolen aber schon Folgen, er zeigte die Überlegenheit der Mongolen. Es dauerte nicht allzu lange bis sie, unter Batu Khan wieder in die Gegend kamen. Batu Khan besiegte die russischen Fürstentümer und rang auf die Kumanen nieder. Damit fiel auf das Gebiet der (nördlichen) Krim an die Mongolen.

Batus Linie wurde kurz nach seinem Ableben durch Batus Halbbruder Berke gestürzt. Nach dem Tod von Berke Khan 1267 kam mit Möngke Timur wieder jemand aus Batus Linie auf den Thron. In dieser hatte vor allem die Wolgagegend eine sehr wichtige wirtschaftliche Bedeutung, aber auch die Gegend der Krim würde ich nicht ganz unterschätzen. Das diese bedeutend war, zeigt sich auf nach Möngke Timurs Zeit, als im Reich der Goldenen Horde Machtkämpfe ausbrachen. Ein Mann der sich in dieser Zeit hervorspielte war Nogai-Khan, sein Machtzentrum von dem er teils sehr unabhängig, teils aber auch sehr bestimmend in die Belange der Goldenen Horde hinein regiert, war die Krim. Nogai-Khan tat sich einst unter Berke und Möngke Timur als bedeutender Feldherr hervor. Einige Zeit gehörte er zu den bedeutendsten Persönlichkeiten im Reich der Goldenen Horde, ein Konflikt mit dem legitimer Khan Tokta beendete schließlich seine Machtposition, Nogai wurde besiegt und auf der Flucht ermordet. Tokta konnte die alte Macht der Khane der Goldenen Horde wieder herstellen. Auch auf der Krim war er aktiv, genauer genommen gegen Genuas Besitzungen, konnte sich aber anscheinend nicht durchsetzten.

Auf Tokta der Ende 13. Jahrhundert, Anfang 14. Jahrhundert regierte folgte der bereits in der Geschichte der italienischen Seemächte erwähnte Usbek Khan. Dieser regierte 30 Jahre lang die Goldene Horde, wie bereits erwähnt überlies er den Venezianern Tana als Stützpunkt. Usbeks Sohn Zanibek ging wie wir bereits gesehen haben, gegenüber den italienischen Seemächten sehr aggressiv vor, was auch eine Zeit lang Handelsblockaden zur Folge hatten.
Zanibek war insgesamt ein sehr aktiver Herrscher, der jedoch mit zunehmenden Problemen zu kämpfen hatte, eines davon war die Pest in seinem Reich. Auf Zanibek folgt sein Sohn Berdi-Beg, der jedoch schon bald seinen Thron wieder verlor. Innerhalb von kurzer Zeit verfiel die Goldene Horde immer mehr in unübersichtliche Machtkämpfe. Emir Mamai war ein Gewinner dieser wirren Situation, er bekam eine sehr große Machtstellung innerhalb der Goldenen Horde, zu seiner Machtbasis gehörte die Halbinsel Krim, was wieder mal zeigt wie wichtig das kleine Gebiet war. Besiegt wurde Mamai schließlich von Moskau und später von Toktamisch, der mit Timur Lenk verbündet war. Er floh zu den Genuesen auf der Krim und wurde von diesen ermordet. Toktamisch vereinigte die Goldene Horde erneut, bald kam es jedoch zum Kampf zwischen Timur und ihm, ein Kampf der sich auch auf der Krim abspielte und die Halbinsel so schwer in Mitleidenschaft zog, das er sie nachhaltig wirtschaftlich schwächte.

Toktamisch verlor im Konflikt mit Timur Lenk und damit seinen Thron, dafür stieg der Stern eines anderen Mannes, Edigü. Edigü war ein mächtiger Emir (auch bei ihm habe ich die Vermutung das die Krim für ihn eine bedeutende Machtbasis, war, schließlich war sie führ ihn ein Rückzugsgebiet), der die wahre Macht in der Goldenen Horde hatte, während die Khane meist nicht sehr lange regierte. Die Goldene Horde wurde von vielen Seiten bedrängt und zeigte starke Verfallserscheinungen an. Nachdem Edigü verstorben war und Toktamisch Söhne, die mit der Hilfe Litauens auf den Thron gekommen waren ihre Macht verloren, setztes sich Ulug Mehmed durch. Unter ihm löste sich das Reich endgültig in mehrere Gebiete auf.

Fortsetzung folgt………….
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