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Der Japanflug
17.04.2014, 15:54
Beitrag: #1
Der Japanflug
(16.04.2014 16:59)Suebe schrieb:  Mal ganz am Rande,
die Italiener haben es geschafft, den Flug nach Japan während des Krieges.

(16.04.2014 17:50)913Chris schrieb:  Du meinst, dann hätten es die Deutschen oder umgekehrt die Japaner auch schaffen können? Warum sollten sie das tun?
Ich weiß, die Frage nach der Zusammenarbeit hat sich schon öfter gestellt, aber mal im Ernst: In der Phase der Blitzkriegserfolge (die die Japaner auch hatten) dürfte weder Berlin noch Tokio eine Notwendigkeit gesehen haben - jeder von beiden sah den Sieg quasi in greifbarer Nähe und wird ihn wohl nicht teilen gewollt haben - und als es dann rückwärts ging, hatten beide mit Händen und Füßen zu tun, da konnte man dem Alliierten nicht auch noch Hilfe schicken.

Oder dachtest du an technischen Austausch? Da hatten die Deutschen so viele "Wunderwaffen" in der Pipeline...und ob Hitler und seine Superarier es so gern gesehen hätten, dass ihnen von "Schlitzaugen" technisch auf die Sprünge geholfen wird?
Mal ganz davon abgesehen, dass die Kenntnis einer besseren Technik das Eine ist. Die muss von den eigenen Fabriken aber dann auch erst mal gebaut werden können. Ob die japanische Technik so gut in die deutschen Produktionsabläufe gepasst hätte? (bzw. umgekehrt)

Ich meine, die Möglichkeit ist sicher gesehen worden, aber aus irgendeinem Grund wurde sie ja definitiv nicht genutzt. Ich versuche zu verstehen, warum. Obige Gedanken sind erst einmal Frucht dieses Versuchs.

VG
Christian

(16.04.2014 18:42)Suebe schrieb:  
(16.04.2014 17:50)913Chris schrieb:  Du meinst, dann hätten es die Deutschen oder umgekehrt die Japaner auch schaffen können? Warum sollten sie das tun?
Ich weiß, die Frage nach der Zusammenarbeit hat sich schon öfter gestellt, aber mal im Ernst: In der Phase der Blitzkriegserfolge (die die Japaner auch hatten) dürfte weder Berlin noch Tokio eine Notwendigkeit gesehen haben - jeder von beiden sah den Sieg quasi in greifbarer Nähe und wird ihn wohl nicht teilen gewollt haben - und als es dann rückwärts ging, hatten beide mit Händen und Füßen zu tun, da konnte man dem Alliierten nicht auch noch Hilfe schicken.

Oder dachtest du an technischen Austausch? Da hatten die Deutschen so viele "Wunderwaffen" in der Pipeline...und ob Hitler und seine Superarier es so gern gesehen hätten, dass ihnen von "Schlitzaugen" technisch auf die Sprünge geholfen wird?
Mal ganz davon abgesehen, dass die Kenntnis einer besseren Technik das Eine ist. Die muss von den eigenen Fabriken aber dann auch erst mal gebaut werden können. Ob die japanische Technik so gut in die deutschen Produktionsabläufe gepasst hätte? (bzw. umgekehrt)

Ich meine, die Möglichkeit ist sicher gesehen worden, aber aus irgendeinem Grund wurde sie ja definitiv nicht genutzt. Ich versuche zu verstehen, warum. Obige Gedanken sind erst einmal Frucht dieses Versuchs.

VG
Christian


Doch, man wollte durchaus.
Es gab mehrere deutsche Projekte die sich aus verschiedenen Gründen zerschlugen.
Ich habe hier schon mal was dazu geschrieben.
Mal die Suche bemühen.

Speziell in Japan hat man laufend bedauert, dass der Landweg ab Juni 1941 versperrt war. Auch mehrfach angeboten, einen Sonderfrieden mit der Sowjetunion zu vermitteln.

Und zum Technologietransfer, allein nach Plänen haben die Japaner die Me 163 udn die 262 flugfähig nachgebaut.
Im Mai 45 war Uran in einem dt. U-Boot nach Japan unterwegs, nach der dt. Kapitulation ergab sich das U-Boot den US, und das Uran wurde zur Beute. Es ist zumindest möglich, dass es in der 2. geworfenen Atombombe verwendet wurde.

(16.04.2014 20:48)Triton schrieb:  
(16.04.2014 16:59)Suebe schrieb:  Mal ganz am Rande,
die Italiener haben es geschafft, den Flug nach Japan während des Krieges.
Mit welchem Typ?
Die Italiener sahen ihre Luftwaffe (leider) in erster Linie als Propagandawaffe, erst danach als Kriegsinstrument. So waren viele Leistungen italienischer Flugzeugtypen erstaunlich und viele Weltrekorde wurden erzielt, nur waren das Prototypen ohne Waffen und Zuladung.
Als dann der Krieg ausbrach, turnten die italienischen Piloten immer noch in Doppeldeckern durch die Lüfte (die sie wegen der besseren Eignung zu akrobatischen Shows bevorzugten), die Bomber waren lahm und mit wenigen Defensivwaffen, Hochleistungsmotoren fehlten ganz.
Nur einen Zufallstreffer, die SM 79, landeten sie, allerdings war auch dieser Typ sehr wartungsintensiv.

Für einen Amerikabomber wären andere Vorgaben zu erfüllen gewesen, ich denke vor allem an Geschwindigkeit und Zuladung.

(17.04.2014 13:04)Suebe schrieb:  Mit der Savoia Marchetti SM 75 im Jahr 1942.

Die Japaner versuchten die Krim zu erreichen, mit Ultra gelang es den Briten die entsprechenden Funksprüche zu entschlüsseln, und das Flugzeug über dem Indik abzuschießen.
In deutschen Quellen ist dazu anscheinend überhaupt nichts zu finden, vermutlich lief das wegen der japanischen Bedenken "überflug und Zwischenlandung auf sow. Staatsgebiet" Japan war ja mit der SU nicht im Krieg, unter allerhöchster Geheimhaltung. Ohne die Ultra-Entschlüsselung wäre dies bis heute völlig unbekannt.


Dieses interessante Thema habe ich aus der "Spekulativen Geschichte" Wie hätte Hitler den 2. Weltkrieg gewinnen können
ausgegliedert.
Des leichteren Wiederfindens wegen.

Zur Savoia Marchetti 75 weiß Wiki dies:
http://de.wikipedia.org/wiki/Savoia-Marchetti_SM.75

speziell zum Japanflug
Zitat:Da während des Krieges ein Interesse an einer Verbindung zwischen den verbündeten Deutschland und Italien mit Japan bestand, wurde die SM.75 RT (für Rom-Tokio) MM60539 (W.-Nr. 32056) ausgerüstet, um eine Strecke von 8.000 km non-stop mit einer Nutzlast von 140 kg fliegen zu können. Als Startpunkt des Fluges wurde Saporoschje in der Sowjetunion festgelegt, von wo der Flug nach Baotou im japanisch besetzten China ging. Die 6.000 km lange Strecke wurde in einer Flugzeit von 21 Stunden und 14 Minuten zurückgelegt. Für die Strecke nach Tokio (2.700km) wurden noch 10 Stunden und 4 Minuten benötigt. Der Hinflug fand vom 30. Juni 1942 bis zum 3. Juli 1942 mit einer Pause in Baotou statt, der Rückflug vom 16. Juli 1942 bis 20. Juli 1942 auf der Strecke Tokio- Baotou-Odessa-Rom.

und noch ein Bild von der Savoia
[Bild: 270px-Savoia-Marchetti_SM.75_GA_RT_in_East_Asia.jpg]

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.04.2014, 17:29
Beitrag: #2
RE: Der Japanflug
Jetzt fehlt nur noch die Angabe, warum a) der Flug nicht wiederholt wurde und b) was man überhaupt damit bezwecken wollte? Geheimpapiere oder Konstruktionszeichnungen transportieren? Sich absprechen wäre per Telefon, Depesche, Telegramm oder Funk leichter gegangen...allerdings wären alle diese Möglichkeiten nicht abhörsicher gewesen...

VG
Christian
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17.04.2014, 17:43
Beitrag: #3
RE: Der Japanflug
(17.04.2014 17:29)913Chris schrieb:  Jetzt fehlt nur noch die Angabe, warum a) der Flug nicht wiederholt wurde und b) was man überhaupt damit bezwecken wollte? Geheimpapiere oder Konstruktionszeichnungen transportieren? Sich absprechen wäre per Telefon, Depesche, Telegramm oder Funk leichter gegangen...allerdings wären alle diese Möglichkeiten nicht abhörsicher gewesen...

VG
Christian


kommt alles.
Ich hätte gewettet, dass ich hier schon davon geschrieben habe. Wird im G/Geschichte Forum gewesen sein.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.04.2014, 21:49
Beitrag: #4
RE: Der Japanflug
Der italienische Japanflug waren ebenso wie die deutschen Projekte und der mißlungene japanische Versuch
Teil der im deutsch-ital.-japanischen Militärvertrag vereinbarten globalen Strategie. Mit der geplanten Einrichtung einer Luftverkehrslinie.

Da die Projekte und Versuche, wie auch der gelungen italienische ohne Verletzung des sowjetischen Luftraums (Genzen vom 30. Mai 1941) nicht möglich waren, stand alles der japanischen Rücksichten wegen unter allerhöchster Geheimhaltung, ohne Ultra wüsste man heute vermutlich nur sehr wenig über diesen faszinierenden Teil der Kriegsgeschichte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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