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Wo gehören Fundstücke hin?
09.06.2013, 08:37
Beitrag: #1
Wo gehören Fundstücke hin?
ich war ja kürzlich in Berlin, u.a. im Neuen Museum, wo eine Kopie des sogenannten "Schatzes des Priamos" ausgestellt ist. Der Originalschatz ist ja zum Großteil noch in Moskau.

Ich selbst habe nicht an einer Führung teilgenommen, aber als wir bei denTrojafundstücken waren, führte ein junger Mann eine kleine Gruppe an den Schaukästen entlang.

Er sprach sich ganz entscheiden dafür aus, Fundstücke aus größern Ausgrabungen vor Ort zu belassen, ein gesondertes Museum dafür zu bauen. Die größen Museen der Welt könnten mit Kopien ausgestattet werden, weil man in der Regel den Unterschied nicht sieht.
Er war der Meinung, daß diese Fundstücke genau dort hin gehören, wo sie gefunden wurden, und daß der Schutz oder die Verwaltung dann der UNO übertragen werden müßte.

Mich würde mal interssieren, was ihr so dazu meint. Solen Fundstücke in ein gesondertes Musem direkt am Fundort gebracht werden, oder sollen sie in die Museen, in die sie die Entdecker gebracht haben?

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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09.06.2013, 22:49
Beitrag: #2
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Nun ja, ich glaube für die Menschheit ist es durchaus ein Segen,daß viele Fundstücke nicht dort belassen wurden ,wo sie ausgegraben wurden.
Es gibt nun mal Länder in denen weniger stabile Verhältnisse herrschen als in Europa und in denen die Fundstücke ,wenn man sie vor Ort belassen hätte nicht mehr existieren würden.Ich denke jetzt nicht nur an Länder in denen dieses kulturlose Talibangesocks systematisch Altertümern aus religiösem Fanatismus zerstört hat oder in denen Fundamentalisten an die Macht zu kommen drohen, denen ähnliches einfällt, sondern auch an Kriegsgebiete oder Länder,die wirtschaftlich so schwach sind,daß man Funde verschleudert bzw.weder die wirtschaftliche Basis noch den politischen Willen hat solche Funde zu erhalten.
Es verfallen aus den genannten Gründen ohnehin genügend historische Stätten. Die Verwaltung dem Papiertiger UNO zu übertragen bringt ebenfalls nichts, denn die Uno hat nicht die Macht,die Funde zu schützen.
Sie in den Museen zu belassen in die sie die Entdecker gebracht haben, scheint mir da die bessere Lösung bzw, noch optimaler wäre es aus der Sicht derer ,die historische Funde als Welterbe und nicht als nationale Angelegenheit sehen, bedeutende Funde einer Kultur möglichst breit um nicht zu sagen weltweit über geeignete Museen zu streuen ,um im Krisenfall das Risiko eines Totalverlustes zu minimieren.
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09.06.2013, 23:47
Beitrag: #3
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Ich stimme zaphodB zu.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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10.06.2013, 12:18
Beitrag: #4
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Kann man so oder so sehen.

Grundsätzlich hat ZaphodB völlig recht mit seinen Ausführungen. Vieles ging bereits verloren und noch mehr wäre für immer verschwunden, wäre es nicht in irgendeinem Museum gesichert worden.

Andererseits ist das aber auch etwas, mit dem ich fast jeden Tag zu kämpfen habe. Uns fehlen hier wichtige Fundstücke, die andernorts teilweise verrotten.
Beispielsweise interessiert sich in Regensburg kaum ein Mensch für die Astrolab Spaera von Abt Wilhelm, während wir hier umständlich mit Bildern hantieren müssen.
Gleiches gilt für die gotischen Brunnenschalen des Dreischalenbrunnens. Die stehen völlig unbeachtet eine Stadt weiter vor deren Rathaus.
Von den Aureliusreliquien sind uns gerade mal ein paar Fingerknochen geblieben, der Rest ist in Zwiefalten - ohne jeglichen Bezug.
Das letzte erhaltene Kreuzgangfenster hat es immerhin in das württembergische Landesmuseum geschafft, von den restlichen Fenstern sind Scherben in 4 Kisten erhalten, die im Keller von Schloss Altshausen vor sich hin gammeln.
Zwei der Foliantenschränke aus dem Bibliotheksaal wurden vor Jahren ins Badische Landesmuseum zur Restauration gegeben und natürlich erst mal dort behalten. Nur weil sie offensichtlich dann doch im Weg waren, haben wir sie wieder zurückbekommen.
Ich könnte diese Liste noch um einige Punkte erweitern.

nicht ärgern, nur wundern...
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10.06.2013, 13:00
Beitrag: #5
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Eigentlich wäre es das Beste, die Fundstücke einfach erstmal im Boden zu lassen. Die Magazine der Museen quellen über, viele Sendungen stehen noch unbearbeitet und originalverpackt seit über 100 Jahren im Keller. Egal ob es Saurierknochen, Kunstsammlungen oder ägyptische Altertümer sind.

Aber: Vielerorts muss man schnelle Notbergungen vornehmen, weil die Bagger schon warten. Vielfach ist es auch ein Wettlauf mit Raubgräbern. Ehrlichgesagt, ich weiß da auch keinen Ausweg aus dem Dilemma. Es wäre aber ausgesprochen dumm, zum Beispiel die Nofretete nach Kairo zu geben. Wer weiß, ob nicht in einigen Jahren dort das Gleiche passiert wie in Bagdad oder Kabul. Solche Schätze gehören der Menschheit und nicht einem Land, egal wo gefunden.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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10.06.2013, 13:16
Beitrag: #6
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Wenn ich dieser Diskussion eine weitere Facette anfügen darf.

Bei mir vor Ort dürfte die größte keltische Nekropole überhaupt zu finden sein,
Über 100 Grabhügel, die meisten im beginnenden 20. Jahrhundert ausgegraben und erforscht.
Ergraben von engagierten Hobby-Archäologen natürlich unter fachkundiger Anleitung. (Fras, Paret usw.)
Insofern hatten wir ein überaus gut ausgestattetes Heimatmuseum.
Anfang Juli 1944 Bombenvolltreffer.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.06.2013, 13:23
Beitrag: #7
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Noch eine Facette.

Neulich fand man in Tübingen die Funde aus den "Stiftergräbern" dieser Kirche
[Bild: 220px-St.-Michaelskirche_%28Albstadt-Burgfelden%29.JPG]
"wieder"

Der Laie wundert sich, wie so etwas "wiedergefunden" werden kann. Und macht sich seinen Reim über die Zustände in den Lagerräumen.

Jedenfalls konnte dann anhand moderner Analysen das Alter der Knochen um ein Jahrhundert nach hinten geschoben werden.
Und den ersten Bau des Kirchleins setzt man jetzt ins 8. Jahrhundert.

Ach ja, es ist die Michaels Kirche in Burgfelden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.06.2013, 14:55
Beitrag: #8
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
(09.06.2013 22:49)zaphodB. schrieb:  Nun ja, ich glaube für die Menschheit ist es durchaus ein Segen,daß viele Fundstücke nicht dort belassen wurden ,wo sie ausgegraben wurden.
Es gibt nun mal Länder in denen weniger stabile Verhältnisse herrschen als in Europa und in denen die Fundstücke ,wenn man sie vor Ort belassen hätte nicht mehr existieren würden.Ich denke jetzt nicht nur an Länder in denen dieses kulturlose Talibangesocks systematisch Altertümern aus religiösem Fanatismus zerstört hat oder in denen Fundamentalisten an die Macht zu kommen drohen, denen ähnliches einfällt, sondern auch an Kriegsgebiete oder Länder,die wirtschaftlich so schwach sind,daß man Funde verschleudert bzw.weder die wirtschaftliche Basis noch den politischen Willen hat solche Funde zu erhalten.

Wie es derzeit aktuell in Griechenland geschieht, wo sich die Regierung den Schutz der Museen nicht mehr leisten kann.
Es gab auch in jener Zeitschrift, zu deren Forengemeinschaft einige von uns einmal gehörten, einen sehr interessanten Bericht über die Kunsthändler- Lobby, die bei einem gewissen George W. Bush aus und ein gingen, kurz bevor man den Irak wegen seienr hochgefährlichen Giftgasfabriken angriff...

(09.06.2013 22:49)zaphodB. schrieb:  Es verfallen aus den genannten Gründen ohnehin genügend historische Stätten. Die Verwaltung dem Papiertiger UNO zu übertragen bringt ebenfalls nichts, denn die Uno hat nicht die Macht,die Funde zu schützen.

Das wäre der Punkt, an dem sich vielleicht etwas ändern ließe. Befugnisse lassen sich durchaus ändern...

(09.06.2013 22:49)zaphodB. schrieb:  Sie in den Museen zu belassen in die sie die Entdecker gebracht haben, scheint mir da die bessere Lösung bzw
ist aber auch keine Garantie dafür, daß sie dort sicher sind. Wenn man sich so ansieht, was alles aus deutschen Museen verschwunden ist...

(09.06.2013 22:49)zaphodB. schrieb:  , noch optimaler wäre es aus der Sicht derer ,die historische Funde als Welterbe und nicht als nationale Angelegenheit sehen, bedeutende Funde einer Kultur möglichst breit um nicht zu sagen weltweit über geeignete Museen zu streuen ,um im Krisenfall das Risiko eines Totalverlustes zu minimieren.

Dieses Verteilen mag aus Sicherheitstechnischen Gründen vielleicht clever sein, ansonsten ist es völliger Unfug. Was bitte soll dem museumsbesucher ein einziger Goldohring einer bestimmten Epoche sagen, wenn der dazu gehörige Rest sich in New York, Rom, Amsterdam, Moskau und London befindet? Mag zwar sein, daß das Zeug dann einigermaßen gesichert ist, aber mir scheint es recht sinnlos zu sein, Schaustück um Schaustück in irgendwelche Kästen zu hängen, wenn der Gesamtzusammenhang verloren geht...? Wenn es nicht darum geht, Begreifen und Verstehen zu vermitteln- was sind die Teile denn dann eigentlich wert? Ganz ketzerisch gefragt...

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10.06.2013, 15:16
Beitrag: #9
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Was man in den Museen sieht, sind oft nur Repliken, auch bei berühmten Fossilien wie Hominidenschädeln oder dem Urvogel. Die Originale behält man im Panzerschrank und bekommt sie als gewöhnlicher Sterblicher gar nicht zu sehen. Ist die ausgestellte Nofretete in Berlin eigentlich echt?
Schwieriger ist es bei Gemälden. Selbst permanente Bewachung und modernste Technik kann kaum verhindern, dass irgend ein irrer Herostratos mit Säure oder Farbbeutel loslegt.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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10.06.2013, 15:51
Beitrag: #10
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
(10.06.2013 14:55)Bunbury schrieb:  Was bitte soll dem museumsbesucher ein einziger Goldohring einer bestimmten Epoche sagen, wenn der dazu gehörige Rest sich in New York, Rom, Amsterdam, Moskau und London befindet? Mag zwar sein, daß das Zeug dann einigermaßen gesichert ist, aber mir scheint es recht sinnlos zu sein, Schaustück um Schaustück in irgendwelche Kästen zu hängen, wenn der Gesamtzusammenhang verloren geht...? Wenn es nicht darum geht, Begreifen und Verstehen zu vermitteln- was sind die Teile denn dann eigentlich wert? Ganz ketzerisch gefragt...

Das ist genau der Punkt.
Das was ich oben beklagt habe. Die Leute kommen zu uns und wollen die Dinge, von denen ich ihnen im Zusammenhang unserer Geschichte erzähle, auch sehen. Keiner von denen geht dann nach Stuttgart ins Landesmuseum und die Leute, die das Landesmuseum besichtigen, wissen mit unserem Glasfenster wiederum nicht viel anzufangen.

Ergänzend zu dem was der Suebe und auch Arkona gesagt haben, noch zwei Beispiele aus unserer Region:
Man hat vor ein paar Jahren eine keltische Ringwallanlage im Stadtwald lokalisiert und auch ausgegraben. Die Funde wurden dokumentiert und kartographiert, dann wurde alles wieder zugeschüttet. Heute erinnert nur eine Hinweistafel an den "großen" Fund.
Ähnlich, nur ein paar Jahrzehnte davor, wurde auf dem gegenüberliegenden Berghang eine Alemannische Reihengräberanlage gefunden. Hier dasselbe: ausbuddeln, sichten, dokumentieren, zubuddeln.

Der Grund für das Zuschütten ist laut unserer Historiker die beste Möglichkeit, die Artefakte zu konservieren. Außerdem hat das, was konkret gefunden wurde, keine neuen historischen Erkenntnisse erbracht. Was also nützen noch ein paar Scherben oder Fibeln oder Dolche mehr in unseren Museen. Dann doch lieber gut ausgearbeitete, wissenschaftlich ausgewertete Dokumentationen und Veröffentlichung derselben.

nicht ärgern, nur wundern...
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10.06.2013, 16:33
Beitrag: #11
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
(10.06.2013 15:51)Uta schrieb:  
(10.06.2013 14:55)Bunbury schrieb:  Was bitte soll dem museumsbesucher ein einziger Goldohring einer bestimmten Epoche sagen, wenn der dazu gehörige Rest sich in New York, Rom, Amsterdam, Moskau und London befindet? Mag zwar sein, daß das Zeug dann einigermaßen gesichert ist, aber mir scheint es recht sinnlos zu sein, Schaustück um Schaustück in irgendwelche Kästen zu hängen, wenn der Gesamtzusammenhang verloren geht...? Wenn es nicht darum geht, Begreifen und Verstehen zu vermitteln- was sind die Teile denn dann eigentlich wert? Ganz ketzerisch gefragt...

Das ist genau der Punkt.
Das was ich oben beklagt habe. Die Leute kommen zu uns und wollen die Dinge, von denen ich ihnen im Zusammenhang unserer Geschichte erzähle, auch sehen. Keiner von denen geht dann nach Stuttgart ins Landesmuseum und die Leute, die das Landesmuseum besichtigen, wissen mit unserem Glasfenster wiederum nicht viel anzufangen.

Ergänzend zu dem was der Suebe und auch Arkona gesagt haben, noch zwei Beispiele aus unserer Region:


Vor Jahren war ich im Germanischen Museum in Nürnberg, und der "Aufpasser" hat Stein und Bein geschworen, dass es Behaims Original-Weltkugel wäre.

Sagen wir mal so, warum soll man das Kunsthandwerk nicht ein paar Märker res. Euronen verdienen lassen, und gute Replikas der Teile anfertigen?
Für den, der nicht wissenschaftlich mit den Teilen arbeitet, spielt das doch keine Rolle.
Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen.

Zitat:Man hat vor ein paar Jahren eine keltische Ringwallanlage im Stadtwald lokalisiert und auch ausgegraben. Die Funde wurden dokumentiert und kartographiert, dann wurde alles wieder zugeschüttet. Heute erinnert nur eine Hinweistafel an den "großen" Fund.
Ähnlich, nur ein paar Jahrzehnte davor, wurde auf dem gegenüberliegenden Berghang eine Alemannische Reihengräberanlage gefunden. Hier dasselbe: ausbuddeln, sichten, dokumentieren, zubuddeln.

Der Grund für das Zuschütten ist laut unserer Historiker die beste Möglichkeit, die Artefakte zu konservieren. Außerdem hat das, was konkret gefunden wurde, keine neuen historischen Erkenntnisse erbracht. Was also nützen noch ein paar Scherben oder Fibeln oder Dolche mehr in unseren Museen. Dann doch lieber gut ausgearbeitete, wissenschaftlich ausgewertete Dokumentationen und Veröffentlichung derselben.

Ein paar der o.g. Grabhügel hat man in den 80ern bei "Not"-grabungen noch gesichert und ausgewertet.
Man hätte grundlegende Erkenntnisse zB über keltische Bestattungssitten gewonnen - Gundlage für mehrere Masterarbeiten.
Veröffentlichungen jedoch gibt es bis heute (ist ja erst 30 Jahre her...) keine.
Es gibt keine Kohle, hinten nicht, vorne nicht und dazwischen sowieso nichs.
Denn wir sind ein armes, armes Land. Confused

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.06.2013, 21:26
Beitrag: #12
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
(10.06.2013 16:33)Suebe schrieb:  Vor Jahren war ich im Germanischen Museum in Nürnberg, und der "Aufpasser" hat Stein und Bein geschworen, dass es Behaims Original-Weltkugel wäre.

Sagen wir mal so, warum soll man das Kunsthandwerk nicht ein paar Märker res. Euronen verdienen lassen, und gute Replikas der Teile anfertigen?
Für den, der nicht wissenschaftlich mit den Teilen arbeitet, spielt das doch keine Rolle.
Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen.

Selbst wenn- es macht oft auch nichts. Ich war z.B. in dieser Tut-Anch-Amun- Ausstellung. Natürlich wußte ich, daß alles Kopien sind, und dennoch fand ich ein paar Stücke extrem faszinierend. (Zum Beispiel, wie die Totenmaske von hinten aussieht. Von vorne kennt sie ja letztendlich jeder)

Auch der "Schatz dee Priamos" ist nur eine Kopie, die Kopien reichen aber durchaus aus, um sich verwundert die Augen zu reiben, wie man um 2300 v. Chr so fein arbeiten konnte. Und woher kam überhaupt die Idee, ein derariges Gehände zu fabrizieren? Das wäre ja heutigen Goldschmieden schon zuviel....


(10.06.2013 16:33)Suebe schrieb:  Ein paar der o.g. Grabhügel hat man in den 80ern bei "Not"-grabungen noch gesichert und ausgewertet.
Man hätte grundlegende Erkenntnisse zB über keltische Bestattungssitten gewonnen - Gundlage für mehrere Masterarbeiten.
Veröffentlichungen jedoch gibt es bis heute (ist ja erst 30 Jahre her...) keine.
Es gibt keine Kohle, hinten nicht, vorne nicht und dazwischen sowieso nichs.
Denn wir sind ein armes, armes Land. Confused

Nun ja, du weißt ja- die Industrie verlangt nach Naturwissenschaftlern. Und so wird hierzulande seit Jahren der Bereich "Geisteswissenschaften" zugunsten der Naturwissenschaften heruntergefahren. Alles eine Sache der Prioritäten...

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29.12.2015, 23:12
Beitrag: #13
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Ich finde, alle Fundstücke generell in einem Museum gehören.
Fundstücke müssten einfach sichergestellt werden.
Diese am Grabungsort zu belassen, könnten/würden Grabräuber anlocken.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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29.12.2015, 23:49
Beitrag: #14
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Man kann aber auch am Fundort ein Museum bauen, wie z.B. am Glauberg. Ein Museum, das ausschließlich den keltischen Fürstengräbern vor Ort gewidmet ist. Das ist eine feine Sache. Ich weiß, dass ein paar der ausgestellten Dinge nur Kopien sind, die Originale befinden sich im Landesmuseum in Darmstadt, aber da werde ich nicht hinfahren, weil einfach der Gesamtzusammenhang fehlt. Lieber die Kopie in einem Museum, das den Gesamten Sachverhalt klärt als das Original in einem Saal mit anderen, wo der Zusammenhang nicht so offensichtlich ist...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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30.12.2015, 12:22
Beitrag: #15
RE: Wo gehören Fundstücke hin?
Ja, oder so... stimme ich auch zu. Auf jeden Fall sollten Fundstücke nicht vor Ort verbleiben.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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