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WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Druckversion

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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 06.01.2017 00:49

(05.01.2017 21:13)Arkona schrieb:  Ich will es mal so sagen. Ab einem gewissen Aufstiegslevel korrumpiert die Macht (und das Geld) fast jeden. Den miesen Ruf hat sich die Politik jedenfalls hart erarbeitet.
Respekt habe ich aber für die Lokalpolitiker von nebenan in den kleinen Städten und Gemeinden, die sich das alles auch noch ehrenamtlich antun, um sich beschimpfen zu lassen.

Es allen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann.

Das sind interessante und durchaus richtige Punkt die du da ansprichst.
Wie immer wird die eigentliche Arbeit an der Basis gemacht.
Und die, die da ihren Hintern Tagaus Tagein hinhalten
verdienen da unseren Respekt. Denn, ohne die geht es nicht.
Hätten wir umgehend den Obrigkeitsstaat.
Den wir aber ums verrecken nicht wollen.

Es gibt allerdings in dem "Auslese-Verfahren" durch das die Politiker durchmüssen, und wenn es im Kreistag ist, eine Besonderheit, die dazu führt, dass die Politiker in aller Regel eine ganz eigenartige Spezies sind.

Bewirbt sich einer, gedrängt von seinem Umfeld, einer Partei usw. usf. um ein Mandat, kriegt er das oft im ersten Anlauf nicht, wird nicht gewählt.
Die Masse der "Normal-Sterblichen" sagt sich daraufhin, "OK man will mich nicht. Zeit habe ich sowieso nicht,
also, erledigt."
Der "Politiker" jedoch, bewirbt sich wieder,
und spätestens im dritten Versuch hat er das Mandat.

Tja.................


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Arkona - 06.01.2017 01:22

Ich kenne einen Bundestagsabgeordneten der CDU (Direktmandat) von früher her sehr gut, wir haben einige Hektoliter Bier zusammen getrunken. Der war aber schon immer Pragmatiker (und Weiberheld) und zur DDR-Zeit in einer ganz anderen Partei...


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Bunbury - 06.01.2017 18:36

(05.01.2017 20:40)Triton schrieb:  Wir sind doch selber schuld am Politsprech. Sobald mal einer Klartext oder auch nur etwas Flapsiges sagt, wird er sofort durch das Dorf getrieben und noch Jahre später in Diskussionen zitiert. Ein "Recht auf Vergessen" existiert für Politsprech nicht.

Das "Wir" hat mich dabei die ganze Zeit gestört, und mittlerweile ist mir auch klar, warum.
Ottonormal- Bürger würde vergessen. Erinnerst du dich denn wirklich allen Ernstes an jeden Auspruch eines Politikers?
Das bezweifle ich.
Ich habe mal versucht, mir ins Gedächtnis zu rufen, wer was wann gesagt hat.Und bei jedem Ausspruch, der mir einfiel, kam ich darauf, dass es gar nicht der O-Ton des Politikers war, an den ich mich erinnerte. Sondern die Bewertung durch die Presse, an die Wiederholungen, an das Wiederhervorkramen aus der Schublade.

Es sind die Medien, die dafür sorgen, dass der Bürger nicht vergißt, was er ansonsten vergessen würde.

Gut zusammengefaßt natürlich von einem Kabarettisten

Wem gehören die Medien?


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Triton - 06.01.2017 22:07

(05.01.2017 21:13)Arkona schrieb:  Respekt habe ich aber für die Lokalpolitiker von nebenan in den kleinen Städten und Gemeinden, die sich das alles auch noch ehrenamtlich antun, um sich beschimpfen zu lassen.
Die meisten heutigen Berufspolitiker haben doch regional angefangen, die sogenannte "Ochsentour". Mit Plakate kleben, Ehrenamt, viel vergeudeter Freizeit etc. Auf die schauen wir seltsamerweise noch mehr herab als auf die Quereinsteiger wie Angela Merkel, die sofort ein Amt erhaschte.

Den Lobbyismus sollte man beschränken, nur wie? Es wird immer wieder korrupte Politiker geben, manche vielleicht sogar in guter Absicht (was der Wirtschaft gut tut nützt auch dem Land), nur sehe ich wenig Initiative, hier klarere Grenzen zu ziehen. Keine Nebenpöstchen zum Beispiel in Aufsichtsräten.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 03:48

(05.01.2017 21:13)Arkona schrieb:  Ich will es mal so sagen. Ab einem gewissen Aufstiegslevel korrumpiert die Macht (und das Geld) fast jeden.
[...]

Und diejenigen, die sich nicht korrumpieren lassen, werden ob kurz oder lang abserviert. Wenn's sein muss mit Gewalt und für immer.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 03:52

(05.01.2017 13:34)Suebe schrieb:  Ich war vermutlich einer der ersten "grün"-Wähler um später dan wieder auf Abstand zu gehen.
Der Schwabe ist grundsätzlich zuerstmal "liberal"
[...]

Ein liberaler Kaufmann, der grün wählt? Ein Treppenwitz.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 04:00

(05.01.2017 13:19)Triton schrieb:  Inhaltlich sind die Unterschiede zumindest zwischen Union/SPD/Grüne zwar vorhanden, aber leider nicht mehr wirklich riesengroß. Wenn die Grünen heute alleine regieren würden, das würden das viele wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, wenn es nicht überall gesendet werden würde.

Genau hier liegt der Hund begraben. Inhaltlich passt zwischen die genannten Systemparteien bei vielen Themen kein Blatt Papier. Das limitiert den Einfluss, den der Bürger bei Wahlen nehmen kann, ganz erheblich und bringt somit die repräsentative Demokratie in die Bredouille.

Die grundsätzliche Linie der Systemparteien (von den relevanten Parteien sind das alle bis auf die AFD und teilweise die Linkspartei) ist im wesentlichen dieselbe. Und das ist auch eine Erklärung dafür, warum die AFD bei den Linkswählern reüssieren kann.

Deshalb ist es eine Überlegung wert, abseits des klassischen Rechts-Links-Schemas zwischen System- und Antisystemparteien zu unterscheiden.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 04:08

(06.01.2017 01:22)Arkona schrieb:  Ich kenne einen Bundestagsabgeordneten der CDU (Direktmandat) von früher her sehr gut, wir haben einige Hektoliter Bier zusammen getrunken. Der war aber schon immer Pragmatiker (und Weiberheld) und zur DDR-Zeit in einer ganz anderen Partei...

Das ist doch gang und gäbe. Nach dem Krieg sind z.B. viele Ex-Nazis mit fliegenden Fahnen zu den Sozialdemokraten gelaufen. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Und rate mal, wo eure Kanzlerin stehen würde, wenn die Mauer noch stehen würde... Lightbulb


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Arkona - 07.01.2017 09:58

Die SPD gleich nach der Wende hat als einzige Partei Ex-SEDler NICHT aufgenommen. Die anderen vermeintlich Konservativen hatten da weniger Berührungsängste. Im Endeffekt wohl ein Fehler, weil die Personaldecke der Sozen an der Basis im Osten immer noch sehr dünn ist. Westimporte von Spitzenfunktionären haben das Dilemma eher noch vergrößert. Wer will schon abgehalfterte Staatssekretäre, deren Urgroßvater vielleicht aus der Region stammte, als möglichen Landesvater oder Bürgermeister vorgesetzt bekommen.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Fitzgerald - 07.01.2017 12:02

(07.01.2017 04:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Und rate mal, wo eure Kanzlerin stehen würde, wenn die Mauer noch stehen würde... Lightbulb

Kanzlerin, wie weiteres Ossi-Gefolge, hätten ihre Heimat bei der SED, wenn die Mauer noch stehen würde.

Manchesmal kommt einem der Gedanke, ob es nicht besser gewesen wäre, den "Soli" in den Erhalt einer Mauer zu investieren -
Wieviele Hunderte Milliard., dürften annähernd 1 Billion in 25 Jahren sein, wurden in den Osten investiert -
Diese Gelder fehlen im Westen hinten und vorne.

"Drüben" nichts gehabt, im Westen dann die großen Macker raushängen lassen, unfaßbar!


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Fitzgerald - 07.01.2017 12:08

Logo - wir tauschen auch ab und zu unsere Fiffi`s aus Tongue


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Aguyar - 07.01.2017 15:57

(07.01.2017 04:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das ist doch gang und gäbe. Nach dem Krieg sind z.B. viele Ex-Nazis mit fliegenden Fahnen zu den Sozialdemokraten gelaufen. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Und rate mal, wo eure Kanzlerin stehen würde, wenn die Mauer noch stehen würde... Lightbulb

Der Schleyer war schon mal nicht bei der SPD.

Und Merkel gehörte bekanntermassen d.h. schon immer zu den opponierenden Kräften innerhalb der DDR. Auch das lässt sich nachprüfen.

Und die Ex-Nazis sind eben eher nicht zur SPD gelaufen - so absurd ist nicht mal die Geschichte. Das wäre in etwa so, wenn Erdogan zur PKK ginge.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Arkona - 07.01.2017 16:25

(07.01.2017 15:57)Aguyar schrieb:  Und die Ex-Nazis sind eben eher nicht zur SPD gelaufen - so absurd ist nicht mal die Geschichte. Das wäre in etwa so, wenn Erdogan zur PKK ginge.

...und das lässt sich auch leicht nachprüfen. Da sind durchaus einige geläufige SPD-Größen dabei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren#Westliche_Besatzungszon​en_und_Bundesrepublik_Deutschland


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Arkona - 07.01.2017 16:47

(07.01.2017 16:30)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(07.01.2017 16:25)Arkona schrieb:  ...und das lässt sich auch leicht nachprüfen. Da sind durchaus einige geläufige SPD-Größen dabei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren#Westliche_Besatzungszon​en_und_Bundesrepublik_Deutschland

Echt? Welche? Ich kann max. 2 SPD Leute aus der Liste anhand ihres Amtes etwas wichtigeres in der Politik zu sein raus zählen.
Immerwieder schön zu sehen, wie aus eins, zwei gemacht wird, was einem später dann als 100 verkauft wird.

Ich habe mir nun nicht die komplette Liste angesehen, gebe aber zu, dass die CDU dort weit umfangreicher vertreten ist. Aufgefallen beim flüchtigen Durchscrollen sind mir aber Karl Schiller und Horst Ehmke, und das waren keine Hinterbänkler oder politische Leichtmatrosen. Waren das etwa die "2 gewissen Leute", auf die @Flora anspielt?


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Fitzgerald - 07.01.2017 17:36

Hier einmal eine Aufstellung: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 17:48

(07.01.2017 12:02)Fitzgerald schrieb:  
(07.01.2017 04:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Und rate mal, wo eure Kanzlerin stehen würde, wenn die Mauer noch stehen würde... Lightbulb

Kanzlerin, wie weiteres Ossi-Gefolge, hätten ihre Heimat bei der SED, wenn die Mauer noch stehen würde.

Das denke ich auch.


(07.01.2017 12:02)Fitzgerald schrieb:  Manchesmal kommt einem der Gedanke, ob es nicht besser gewesen wäre, den "Soli" in den Erhalt einer Mauer zu investieren -
Wieviele Hunderte Milliard., dürften annähernd 1 Billion in 25 Jahren sein, wurden in den Osten investiert -
Diese Gelder fehlen im Westen hinten und vorne.

"Drüben" nichts gehabt, im Westen dann die großen Macker raushängen lassen, unfaßbar!

Der Fall der Mauer war eine Sternstunde der Geschichte, darüber lass ich nichts kommen.Exclamation


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 17:55

@ Aguyar, Flora, Arkona

Bzgl. Nazis, die zu den Sozialdemokraten überliefen: Damit meinte ich primär die SPÖ.

Wie das in D im Detail war, entzieht sich meiner Kenntnis. Klar ist jedoch, dass genung Ex-Nazis in anderen Parteien nach '45 Karriere machten, das geht ja auch aus der von Fitzgerald geposteten Liste eindeutig hervor.
Ideologische Flachwurzler, Wendehälse und - auch das gibt es- ein paar Ex-Nazis, die tatsächlich gescheiter geworden sind.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Fitzgerald - 07.01.2017 17:56

(07.01.2017 17:48)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(07.01.2017 12:02)Fitzgerald schrieb:  Manchesmal kommt einem der Gedanke, ob es nicht besser gewesen wäre, den "Soli" in den Erhalt einer Mauer zu investieren -
Wieviele Hunderte Milliard., dürften annähernd 1 Billion in 25 Jahren sein, wurden in den Osten investiert -
Diese Gelder fehlen im Westen hinten und vorne.

"Drüben" nichts gehabt, im Westen dann die großen Macker raushängen lassen, unfaßbar!

Der Fall der Mauer war eine Sternstunde der Geschichte, darüber lass ich nichts kommen.Exclamation

War mehr oder weniger ein Gedankenanstoß an diejenigen Herrschaften, die jetzt in der großen Bundesdeutschen Politik mitmischen.

Man sollte trotzalledem sich immer vor Augen halten, wo seine Wurzeln sind bzw. waren.

Einwenig unglücklich geschrieben, ist jedoch, "Mauerhalt", nicht ernst gemeint - sorry!


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 18:22

Danke für die Klarstellung.
Es wäre ja kein Problem, es gibt schließlich ja tatsächlich einige, die der Mauer nachtrauern. Auch das ist eine ( AngryBatDevilThumbs_downCry )Meinung. Aber eben ganz und gar nicht meine!

Aber auch das gehört zur Meinungsfreiheit, über die wir grad einen Thread weiter diskutieren.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 07.01.2017 19:13

"Stammtisch" ist analog zum "Populismus" zu einem pauschalen Totschlagargument verkommen. Praktisch, weil man sich damit das Deken und Argumentieren spart...