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WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Druckversion

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RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Marek1964 - 25.09.2017 22:07

Und Du hast noch den Euro vergessen, der sowohl Deutschland und die Nordeuropäer und Österreich (und wohl auch die Slowakei und Slowenien) belastet und die Südeuropäer mit ihrer fürchterlichen Jugendarbeitslosigkeit runterzieht. Aber die Kanzlerin, die die europäische Wirtschaft auf die einfache Floskel herunterbricht "scheitert der Euro, scheitert Europa", hat keine Ahnung von Wirtschaft. Dabei war schon die überstürzte Wiedervereinigung mit der vefrühten Einführung der DM im Osten Gift für die Wirtschaft, Da kannste auch einen Aufschwung Ost vergessen. Polen und Tschechien, und auch Ungarn, wollen den Euro nicht, wohlweislich.

Und ja, Paul, die gestrigen Diskussionen haben ja nun nicht den geringsten Hauch einer Hoffnung gelassen, dass die Blockparteien eingesehen hätten, dass ihre Politik "falsch" ist - sie hätten sie ja nur ihren Wählern nicht "richtig erklärt", sie nicht "abgeholt".


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 26.09.2017 09:49

Die Merkel hat mMn viel mehr Ahnung von Wirtschaft wie von sonst etwas.
Wie die die 2008er Krise abgeschmettert hat, Respekt.
Es geht uns per Saldo wieder so gut wie zu Beginn der 70er Jahre.

Die DM-Einführung in der EX-DDR war Alternativlos. "kommt die DM-nicht zu uns, gehen wir zu ihr"
Der EURO war der Preis für die Wiedervereinigung. Dem übrigen Europa geschuldet, die keine DM-Supermacht mitten in Europa akzeptiert hätten.
Also ebenfalls ohne Alternative.
Ich bin damals wie heute politisch interessierter Zeitzeuge.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Dietrich - 26.09.2017 14:38

(25.09.2017 16:14)Allwissend schrieb:  Die Ursache sehe ich darin das Merkel immer mehr im Grünen und sozialdemokratischen Lager auf Stimmenfang gegangen ist mit dem Hintergedanken daß das Konservative Lager sie eh wählt weil es ja keine Alternative nach rechts gab.

Dieses Konzept der Merkel-CDU ist ja erkennbar gut aufgegangen.
Die CDU beherrscht seit 12 Jahren mit großem Stimmenvorsprung die politische Szene in Deutschland.

Mit der AfD hat sich lediglich das Parteienspektrum normalisiert, wie das in anderen Staaten längst der Fall ist. Es gibt überall eine links- und rechtspopulistische Partei, dazwischen Parteien unterschiedlicher Ausrichtung und Couleur.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Dietrich - 26.09.2017 14:41

(25.09.2017 22:07)Marek1964 schrieb:  Dabei war schon die überstürzte Wiedervereinigung mit der vefrühten Einführung der DM im Osten Gift für die Wirtschaft,

Das scheint der deutschen Wirtschaft aber nicht geschadezt zu haben.
Sie zählt heute zu den stärksten der Welt.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 26.09.2017 19:04

Mal zurück zu den wichtigen Dingen des Lebens.

Hallo Arkona,
wieviele Pullen Trollinger muss ich bezahlen?
Und deine Postadresse bitte per PN


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Allwissend - 26.09.2017 19:22

(26.09.2017 14:38)Dietrich schrieb:  Dieses Konzept der Merkel-CDU ist ja erkennbar gut aufgegangen.
Die CDU beherrscht seit 12 Jahren mit großem Stimmenvorsprung die politische Szene in Deutschland.

Mit der AfD hat sich lediglich das Parteienspektrum normalisiert, wie das in anderen Staaten längst der Fall ist. Es gibt überall eine links- und rechtspopulistische Partei, dazwischen Parteien unterschiedlicher Ausrichtung und Couleur.

Eben genau das will ich ja beschreiben. Es ging 12 Jahre gut aber der Schaden der jetzt angerichtet wurde ist nichtmehr so schnell umzukehren. Mit einer Merkel an der Spitze wird man sich die nach Rechts abtrünnigen kaum mehr zurückholen können. Und für mich als Bayern ist die Situation natürlich anders, hier hat die CSU es eigentlich immer geschafft Rechts gut genug auszufüllen, also ist es zum Beispiel in Bayern keine Normalisierung sondern ein Erdbeben. Und hier kommt etwas was an Merkel sehr auffällig ist. Sie scheint sich aus jedem Skandal und jeder Situation herausmanövrieren zu können aber sieht oft das offensichtliche nicht. Ich glaube zu ahnen das Frau Merkel in aller Preußischen Arroganz glaubt sie könnte Seehofers Forderungen ein ums andere Mal abschmetteren, weil wir blöden Seppel ja eh auf immer und ewig CSU wählen. Mit ihrer Jamaika-Koalition wird sie es sichtlich schwer haben einerseits die sehr Weit Links angesiedelten Grünen mit der CSU zu vereinbaren. Seehofer braucht Erfolge im Kampf gegen den Asylmißbrauch ansonsten werden es heiße Landtagswahlen und nochmal eine Koalitionsregierung in Bayern wäre für viele politische Führer der CSU ein Todesstoß.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 26.09.2017 19:40

In Bden-Württemberg haben wir ja seit einiger Zeit eine grün-schwarze Koalition und es klappt recht gut.
In meiner Empfindung eher besser als die vorherige grün-rote.

Also ich würde das alles nicht so dramatisch sehen.
Natürlich werden Gelb und Grün bei den Koalitionsverhandlungen dicke Backen machen, aber Klappern gehört halt zum Handwerk.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Dietrich - 26.09.2017 19:50

(26.09.2017 19:22)Allwissend schrieb:  Eben genau das will ich ja beschreiben. Es ging 12 Jahre gut aber der Schaden der jetzt angerichtet wurde ist nichtmehr so schnell umzukehren. Mit einer Merkel an der Spitze wird man sich die nach Rechts abtrünnigen kaum mehr zurückholen können.

Es ist lediglich eine Normalisierung der Parteienlandschaft eingetreten, wobei verwunderlich ist, dass das nicht schon viel früher erfolgte. Die sogenannten "Volksparteien" werden künftig kleinere Brötchen backen müssen, da nunmehr sechs Parteien den Kuchen teilen. Die rechtspopulistische Ecke wird nicht mehr verschwinden, wobei ungewiss bleibt, wie sich der Stimmanteil und Zulauf entwickelt.

(26.09.2017 19:22)Allwissend schrieb:  Und für mich als Bayern ist die Situation natürlich anders, hier hat die CSU es eigentlich immer geschafft Rechts gut genug auszufüllen,

Die CSU hat rund 10% der Stimmen bei dieser Bundestagswahl verloren und ist in Bayern unter 40% (!) abgerutscht.
Also auch in Bayern schwinden die alten Gewissheiten.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Allwissend - 26.09.2017 21:34

(26.09.2017 19:40)Suebe schrieb:  In Bden-Württemberg haben wir ja seit einiger Zeit eine grün-schwarze Koalition und es klappt recht gut.
In meiner Empfindung eher besser als die vorherige grün-rote.

Also ich würde das alles nicht so dramatisch sehen.
Natürlich werden Gelb und Grün bei den Koalitionsverhandlungen dicke Backen machen, aber Klappern gehört halt zum Handwerk.

Ich kann dir garantieren das in den ländlichen CSU-Hochburgen die Grünen im selben Maße wie die Linke verpönt sind. Es wäre ein politischer Selbstmord für die CSU sich ohne weitestreichende Zugeständnisse in eine solches Bündnis zu bewegen, vorallem nach diesen durch Merkel verursachten Verlusten, die einfach nur durch eine mehr rechtsgerichtete Politik gelöst werden können.

(26.09.2017 19:50)Dietrich schrieb:  Es ist lediglich eine Normalisierung der Parteienlandschaft eingetreten, wobei verwunderlich ist, dass das nicht schon viel früher erfolgte. Die sogenannten "Volksparteien" werden künftig kleinere Brötchen backen müssen, da nunmehr sechs Parteien den Kuchen teilen. Die rechtspopulistische Ecke wird nicht mehr verschwinden, wobei ungewiss bleibt, wie sich der Stimmanteil und Zulauf entwickelt.

Die CSU hat rund 10% der Stimmen bei dieser Bundestagswahl verloren und ist in Bayern unter 40% (!) abgerutscht.
Also auch in Bayern schwinden die alten Gewissheiten.

Ich hab obwohl ich sicherlich nicht CSU nahe bin im Bekanntenkreis naturgegeben so manchen CSU Anhänger, da wurde Merkel fast durchweg abgelehnt. Viele davon haben immernoch die CSU gewählt damit Bayern eine Stimme hat. Man sollte die Bayrische SOnderstellung nicht so sehr als Mythos begrteifen, denn Bayern ist sicher ein Sonderfall. Der Graben "Boarn gegen Preißn" ist durchaus noch da und stark. Und dann kommt eine Angela Merkel die sich 0 um die von Seehofer sehr gut vorgetragenen Bayrischen Interessen kümmer und sie tut es ab als wäre das eh nichts. Meiner Meinung nach hat die Merkel ausgemerkelt, mag sie auch die Macht behalten wird die Koalition ein Chaos, sie wird es nie und nimmer schaffen die CSU und die Grünen genug aneinander zu bringen ohne das es im Chaos endet.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 27.09.2017 03:06

(26.09.2017 14:38)Dietrich schrieb:  
(25.09.2017 16:14)Allwissend schrieb:  Die Ursache sehe ich darin das Merkel immer mehr im Grünen und sozialdemokratischen Lager auf Stimmenfang gegangen ist mit dem Hintergedanken daß das Konservative Lager sie eh wählt weil es ja keine Alternative nach rechts gab.

Dieses Konzept der Merkel-CDU ist ja erkennbar gut aufgegangen.
Die CDU beherrscht seit 12 Jahren mit großem Stimmenvorsprung die politische Szene in Deutschland.

Mit der AfD hat sich lediglich das Parteienspektrum normalisiert, wie das in anderen Staaten längst der Fall ist. Es gibt überall eine links- und rechtspopulistische Partei, dazwischen Parteien unterschiedlicher Ausrichtung und Couleur.


Die mediale Hysterie, was den AfD-Erfolg angeht, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Von Objektivität in der Berichterstattung keine Spur. Kein AfD-Bericht ohne negative Wertung. Das hat mit seriösem Journalismus nichts zu tun. D hat es wahrlich nicht nötig, sich über Medien in den Visegradstaaten zu echauffieren.

Getoppt wird das erbärmliche Gehabe nur noch durch den Kindergartenstreit der Altparteien, wer im Bundestag neben den AfD-Abgeordneten sitzen muss.
Allein nur wegen dieser Überheblichkeit und Besserwisserei der Altparteien und Meinungsmacher hätte man die AfD wählen müssen.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Titus Feuerfuchs - 27.09.2017 03:08

(26.09.2017 19:22)Allwissend schrieb:  
(26.09.2017 14:38)Dietrich schrieb:  Dieses Konzept der Merkel-CDU ist ja erkennbar gut aufgegangen.
Die CDU beherrscht seit 12 Jahren mit großem Stimmenvorsprung die politische Szene in Deutschland.

Mit der AfD hat sich lediglich das Parteienspektrum normalisiert, wie das in anderen Staaten längst der Fall ist. Es gibt überall eine links- und rechtspopulistische Partei, dazwischen Parteien unterschiedlicher Ausrichtung und Couleur.

Eben genau das will ich ja beschreiben. Es ging 12 Jahre gut aber der Schaden der jetzt angerichtet wurde ist nichtmehr so schnell umzukehren. Mit einer Merkel an der Spitze wird man sich die nach Rechts abtrünnigen kaum mehr zurückholen können. Und für mich als Bayern ist die Situation natürlich anders, hier hat die CSU es eigentlich immer geschafft Rechts gut genug auszufüllen, also ist es zum Beispiel in Bayern keine Normalisierung sondern ein Erdbeben. Und hier kommt etwas was an Merkel sehr auffällig ist. Sie scheint sich aus jedem Skandal und jeder Situation herausmanövrieren zu können aber sieht oft das offensichtliche nicht. Ich glaube zu ahnen das Frau Merkel in aller Preußischen Arroganz glaubt sie könnte Seehofers Forderungen ein ums andere Mal abschmetteren, weil wir blöden Seppel ja eh auf immer und ewig CSU wählen. Mit ihrer Jamaika-Koalition wird sie es sichtlich schwer haben einerseits die sehr Weit Links angesiedelten Grünen mit der CSU zu vereinbaren. Seehofer braucht Erfolge im Kampf gegen den Asylmißbrauch ansonsten werden es heiße Landtagswahlen und nochmal eine Koalitionsregierung in Bayern wäre für viele politische Führer der CSU ein Todesstoß.

Der Unterschied zwischen CSU und CDU ist doch eher akademisch. Seehofer hat zwar laufend aufgemuckt, ist aber letzten Endes immer nach Merkels Pfeife getanzt.
Wer CSU wählt, wählt Merkel.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Triton - 27.09.2017 13:52

(26.09.2017 19:59)Köbis17 schrieb:  Die Regierung unter Merkel ist am Ende, das ist Fakt!
Es gibt keine Alternative. Kretschmann sagte noch am Wahlabend, Grün, Gelb und Schwarz müsse sich zusammenraufen, weil das Land schlicht regiert werden MUSS.

Und ganz ehrlich: Die Grünen wollten Schwarz-Grün, die Gelben Schwarz-Gelb mit einer Union nahe 40 %. Jetzt haben sie eben eine Union nahe 33 % und eine weitere Partei nahe 10, die programmatisch näher bei Ihnen ist als die CSU. Den riiiiiesigen Unterschied sehe ich jetzt nicht. Die CSU-Schwäche sollte das Regieren im Grunde vereinfachen. Weg mit Nonsens wie Obergrenze und PKW-Maut, das kann ANgela Merkel nur Recht sein.

Problem sind die Eitelkeiten der 3 kleineren Parteien, die alle nicht auch schon wieder von Angela Merkel aufgefressen werden wollen.

Die SPD wird sich nicht erweichen lassen, die sehen die große Chance, in 4 Jahren endlich wirklich wieder den Kanzler stellen zu können, wenn sie sich nicht ganz deppert in der Opposition anstellen. Die AfD wird entzaubert werden, die Regierung wird holprig agieren und Angela Merkel sich irgendwann zurückziehen, die SPD wird in den Ländern wieder Erfolge haben und so weiter.
Ob Andrea Nahles die richtige Personalentscheidung ist, weiß ich aber nicht. Man muss ihr aber zu Gute halten, als Ministerin eine gute Figur abgegeben zu haben.

Die nächsten Wochen werden auf jeden Fall spannend, Söder sieht seine Chance, Seehofer abzusägen weil die CSUler um ihren Erbhof fürchten. Völlig idiotisch zwar, eigentlich sollte Söder ja nach Berlin, wenn er für seine Partei etwas bewegen will, aber da geht es wohl rein um den Posten des bayerischen Königs. Söder wartet nicht ab, dass Ilse Aigner oder Bobrindt oder sogar zu Guttenberg ihm da in die Suppe spucken.

Grün-Schwarz ist doch etwas holpriger als Grün-Rot in BaWü, große Unterschiede erkenne ich jetzt aber nicht. Die nächste Wahl wird auf alle Fälle spannend falls ohne Kretschmann, der sicher auch irgendwann mal in den verdienten Ruhestand will.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 27.09.2017 15:45

So ist es doch.
Es gibt doch absolut keine Alternative.
Der Wähler hat entschieden, und das müssen wir akzeptieren obs uns passt oder nicht.

Und die CDU war doch immer schon ein Kanzlerwahlverein und sonst gar nichts.
Zumindest ist mir keine andere Partei bekannt die einen Kanzler kürten, der gar nicht in der Partei war.

Preisfrage: Welcher CDU-Kanzler war kein CDU-Mitglied?
Nicht googeln!


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Dietrich - 27.09.2017 16:35

(27.09.2017 03:06)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die mediale Hysterie, was den AfD-Erfolg angeht, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten.

Wie wir inzwischen wissen, hat das der AfD nur genutzt. Ihr Bekanntheitsgrad hat sich dadurch enorm verbreitert.

(27.09.2017 03:06)Titus Feuerfuchs schrieb:  Von Objektivität in der Berichterstattung keine Spur.

Objektivität wirst du auch künftig nicht erwarten können. Die Parolen einiger Scharfmacher wie Björn Höcke setzen die gesamte AfD dem Vorwurf des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit aus, obwohl lediglich ein sehr kleiner Teil der AfD-Anhänger diesem Gedankengut zugetan ist. Bereits die Begriffe Volk, Heimat oder deutsche Kultur bringen viele Journalisten auf die Palme. Sie verstoßen gegen die political-correctness, wie man sie die letzten 70 Jahre pflegte,

Die Ursachen dafür sind klar und sogar begreiflich. Nach den Untaten des Nationalsozialismus sind die Deutschen besonders sensibilisiert für Begrifflichkeiten, die während der Nazi-Ära eine zentrale Rolle spielten. Das kann man ihnen nicht verdenken, denn manche glauben, die AfD sei ein Wiedergänger der NSDAP. Ich bin aber sicher, dass sich das im Lauf der kommenden Jahre allmählich verflüchtigen wird - sofern die AfD nicht vollends in einen rechtsradikalen Raum abstürzt.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 27.09.2017 19:40

Und?

Wir sind ein Historikforum
Welcher CDU-Kanzler war gar kein Parteimitglied der CDU?


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Dietrich - 27.09.2017 19:40

(27.09.2017 18:35)Köbis17 schrieb:  Die Versuchung die Partei in dieser Richtung zu stärken ist zu groß, so lang sich deren Führer (welches Wort in dem Zusammenhang) oder besser Führungskräfte immer wieder auf den schmalen Grad der beinahe Volksverhetzung wagen ...

Der Begriff "Volksverhetzung" ist vielleicht ein wenig zu stark. Was die einen als Volksverhetzung ansehen, ist für andere lediglich das Aussprechen schonungsloser Wahrheit.

Allerdings lebt die AfD wie andere populistische Parteien von der Provokation, womit sie sich Gehör verschafft und Aufmerksamkeit erregt. Ob sie daneben auch zu seriöser parlamentarischer Arbeit fähig ist, wird sich zeigen. Ich habe da angesichts des Lebenslaufs vieler neuer AfD-Parlamentarier so meine Bedenken.

(27.09.2017 18:35)Köbis17 schrieb:  Allerdings halte ich die AfD für eine Randerscheinung, analog der Entwicklungen zu den REP Mitte der 90er Jahre. Das geht auch wieder wech ...Wink

Ich glaube nicht, dass die AfD eine Randerscheinung ist. Sie ist Sprachrohr und Heimat einer deutschnationalen und nationalkonservativen Bevölkerungsgruppe, die bei uns - und in anderen Ländern - auf etwa 15 bis 20% der Wähler geschätzt wird.

Man sieht das an ähnlichen rechtspopulitischen Parteien in Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Finnland, Ungarn und anderen Staaten, wo solche Parteien fest zum Parteienspektrum zählen. Das war auch stets in Deutschland so - ich erinnere an die DNVP und DVP - und ist lediglich aufgrund der NS-Ära nach 1945 nicht zum tragen gekommen. Nun normalisiert sich das.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Suebe - 27.09.2017 19:59

(27.09.2017 19:42)Köbis17 schrieb:  
(27.09.2017 19:40)Suebe schrieb:  Und?

Wir sind ein Historikforum
Welcher CDU-Kanzler war gar kein Parteimitglied der CDU?

Der Erhard, war wohl mehr ein Liberaler oder so.

Der Erhard war der Meinung, dass sich die CDU ihm angeschlossen hätte. Idea
Was das ganze erklärt.

Es gibt wohl eine Mitgliedskarte von 1965, aber die Beitrittserklärung, die wohl entscheidend ist, fehlt, gab es wohl nie.
Auch Beiträge hat er nie bezahlt.

Ich schrieb es ja schon, Kanzlerwahlverein.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Sansavoir - 27.09.2017 21:18

Die AfD zerlegt sich selbst. Petry wird einige Abgeordnete auf ihre Seite ziehen und es werden dann faktisch zwei AfD-Fraktionen im Bundestag sitzen.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Triton - 27.09.2017 23:46

(27.09.2017 15:45)Suebe schrieb:  Es gibt doch absolut keine Alternative.
Der Wähler hat entschieden, und das müssen wir akzeptieren obs uns passt oder nicht.
Neuwahlen gäbe es auch noch.
Zur Zeit kann ich mir nicht vorstellen, wie die CSU auf Linie gebracht werden soll. Egal ob in Bayern jetzt Seehofer oder Söder bestimmen, im Zweifel werden beide einen Kurs verlangen, der ihnen für die Landtagswahl Erfolg verspricht. Und das wird ein Kurs sein, der weit rechts von dem sein wird, der heute in Berlin vertreten wird.
Solchen Positionen können aber die Grünen nicht folgen, wollen sie keine Zerreißprobe riskieren.
Also muss Angela Merkel es irgendwie hinbekommen, dass man in Bayern begreift, nicht mehr soviel Einfluß wie ehedem zu haben und im Parteiinteresse einige Kröten schlucken zu müssen.
Wenn Seehofer bösartig wäre, würde er jetzt zurücktreten und Söder vorschlagen.

Wendet sich Angela Merkel doch noch einmal bettelnd der SPD zu, wie es Altkanzler Schröder gerne sehen würde, würde die SPD wenn überhaupt einen so hohen Preis verlangen, dass die CSU auch nicht glücklich wäre.

Spielen wir mal Neuwahlen im Frühjahr durch.
Schaden würde wohl die AfD und auch die FDP nehmen, allein schon deshalb, weil sie ungewöhnlich gut abgeschnitten haben. Dann würde auch die Union eher schlecht dastehen. Die Grünen dürften profitieren, die SPD kann ja im Grunde gar nicht mehr verlieren.
Am Ende käme wohl auch nichts Eindeutiges raus.

Die Wahlen in Niedersachsen könnten disziplierend wirken.


RE: WAHLEN ALLGEMEIN 2017: - Marek1964 - 28.09.2017 14:36

(27.09.2017 03:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Der Unterschied zwischen CSU und CDU ist doch eher akademisch. Seehofer hat zwar laufend aufgemuckt, ist aber letzten Endes immer nach Merkels Pfeife getanzt.
Wer CSU wählt, wählt Merkel.

Ich denke, da ist schon ein Unterschied, vor allem bei der Basis der Partei und auch in der CDU gibt es eine Bewegung gegen Merkel.

Es braucht eigentlich jemand anderen als Merkel an der Spitze - das wäre eigentlich das erste. Zunehmend werden Stimmen laut, die sagen, eine Amtszeitbeschränkung wäre richtig. Die Dame ist verbraucht, hat auch gezeigt, dass sie unberechenbar ist - nur eines ihre Konstante: Der Wunsch, an der Macht zu bleiben.

Die CSU tut gut daran, im Rahmen der Koalitionsverhandlungen ihre Forderungen durchzusetzen, mehr, als sie das bisher tat. Ihre Positionen sind der FDP und der AfD näher als diejenigen der Grünen - und auch bei vielen CDU Mitgliedern ist das so. Hier ein Artikel einer Schweizer Zeitung, geschrieben von einem CSU Mann - unter Pseudonym: https://bazonline.ch/ausland/europa/der-ruecktritt-von-angela-merkel-ist-ueberfaellig/story/10091764

Da fände ich eine Minderheitenregierung vernünftiger. Mit der kategorischen Ablehnung der AfD hat man sich den Spielraum unnötig eingeschränkt.

Was bei der AfD das Ausscheiden von Petry und Pretzell bringen wird, werden wir noch sehen. Die beiden gelten als nicht sehr teamfähig und das haben sie jetzt eindrücklich bewiesen. Die AfD hat auch schon die Austritte von Lucke und Henkel überstanden, die Affäre PP kann also ähnlichen Ausgang haben.