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Tag der Deutschen Einheit - Suebe - 11.10.2016 09:03

Der 3. Oktober ist der deutsche Nationalfeiertag.
Was kam dazu rüber?
Nichts.

Dazu lese ich gestern dies:
Zitat:Wer zum "Tag Deutscher Einheit" den musikalisch wie liturgisch einmalig gestalteten Fernseh-Gottesdienst in der schönsten protestantischen Kirche Deutschlands, der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche sah - über ihn war in der einschlägigen Tagespresse kein Satz zu lesen, obwohl die Kanzlerin als Pfarrerstochter dort in der ersten Reihe kräftig mitsang -, als auch den Festakt in der Dresdner Semperoper, der staunt, wie ein Prozent rechter "Plärrer" in der öffentlichen Wirkung und der gesamten Pressedarstellung das Eigentliche zudeckt.

und wo lese ich dies?
Im Autohaus, von Prof. Brachat.
http://www.autohaus.de/meinungen/hb-ohne-filter-vom-10-oktober-2016-1839586.html?utm_source=Newsletter&utm_campaign=Newsletter-Einstieg&utm_medium=Newsletter-AH

Leute, irgendwo ist da doch etwas so von völlig daneben.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Arkona - 11.10.2016 17:37

Das Problem ist hausgemacht. Der 3.10. sagt dem Bürger und der übrigen Welt im Grunde gar nichts, am dem Tag fand 1990 ein Festakt statt und das war es dann.
Man hätte den Mauerfall am 9.11. nehmen müssen, trotz der Bedenken betr. "Reichskristallnacht".


RE: Tag der Deutschen Einheit - Suebe - 11.10.2016 19:15

(11.10.2016 17:37)Arkona schrieb:  Das Problem ist hausgemacht. Der 3.10. sagt dem Bürger und der übrigen Welt im Grunde gar nichts, am dem Tag fand 1990 ein Festakt statt und das war es dann.
Man hätte den Mauerfall am 9.11. nehmen müssen, trotz der Bedenken betr. "Reichskristallnacht".


Was ist da "hausgemacht"?
Die ganzen Feierlichkeiten zum 3. Oktober werden in der Medienwelt querbeet ignoriert. Total!
Und wenn drei Faschisten rumrennen gibt es 1. Gegendemos mit der 10fachenZahl von Demonstranten
Und 2. ein flächendeckendes Medienecho wie wenn die Queen auf Besuch kommt.

Da haben doch sehr sehr viele ein Rad ab.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Flora_Sommerfeld - 11.10.2016 19:46

(11.10.2016 17:37)Arkona schrieb:  Das Problem ist hausgemacht. Der 3.10. sagt dem Bürger und der übrigen Welt im Grunde gar nichts, am dem Tag fand 1990 ein Festakt statt und das war es dann.
Man hätte den Mauerfall am 9.11. nehmen müssen, trotz der Bedenken betr. "Reichskristallnacht".

Was kennzeichnet denn der 9.11.1989, den Mauerfall den aber letztlich nicht einmal die DDR Bürger verursacht haben sondern die SED Elite in einer Zeit des innenpolitischen Chaos, was auch durchaus hätte schief gehen können im Bezug auf den "friedlichen" Mauerfall.
Vielleicht wäre ein Bezug auf den 9.11. gefallen, wenn es um die Ausrufen der ersten deutschen Republik geht, aber wie du schon erwähnst hast, ist dieser Tag auch negativ belastet und ich möchte mir nicht vorstellen, wie bzw. was jetzt die Braune Soße feiern würde, wenn das der Tag der Deutschen Einheit wäre.

Gibt es denn einen Tag, der auch auf Anhieb mit einer Wiedervereinigung Deutschlands assoziiert?


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 11.10.2016 20:36

(11.10.2016 19:46)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(11.10.2016 17:37)Arkona schrieb:  Das Problem ist hausgemacht. Der 3.10. sagt dem Bürger und der übrigen Welt im Grunde gar nichts, am dem Tag fand 1990 ein Festakt statt und das war es dann.
Man hätte den Mauerfall am 9.11. nehmen müssen, trotz der Bedenken betr. "Reichskristallnacht".

Was kennzeichnet denn der 9.11.1989, den Mauerfall den aber letztlich nicht einmal die DDR Bürger verursacht haben sondern die SED Elite in einer Zeit des innenpolitischen Chaos, was auch durchaus hätte schief gehen können im Bezug auf den "friedlichen" Mauerfall.
Vielleicht wäre ein Bezug auf den 9.11. gefallen, wenn es um die Ausrufen der ersten deutschen Republik geht, aber wie du schon erwähnst hast, ist dieser Tag auch negativ belastet und ich möchte mir nicht vorstellen, wie bzw. was jetzt die Braune Soße feiern würde, wenn das der Tag der Deutschen Einheit wäre.

Gibt es denn einen Tag, der auch auf Anhieb mit einer Wiedervereinigung Deutschlands assoziiert?

Die SED ist die Letzte, der wir den Mauerfall zu verdanken haben.

Den verdanken wir mutigen DDR-Bürgern, die dafür demonstrierten, einem weitsichtigen und verantwortungsvollen Politiker - Gorbatschow, und nicht zuletzt dem Sozialismus, der das Land bankrott gewirtschaftet hatte.
In einer wirtschaftlich potenten DDR mit breitem Wohlstand für alle, analog zum Westen, hätte es niemals diesen Druck von der Straße gegeben.

Ich halte übrigens auch den 9.November für das entscheidendere Datum.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Flora_Sommerfeld - 11.10.2016 20:55

(11.10.2016 20:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die SED ist die Letzte, denen wir den Mauerfall zu verdanken haben.

Den verdanken wir mutigen DDR-Bürgern, die dafür demonstrierten, einem weitsichtigen und verantwortungsvollen Politiker - Gorbatschow, und nicht zuletzt dem Sozialismus, der das Land bankrott gewirtschaftet hatte.
In einer wirtschaftlich potenten DDR mit breitem Wohlstand für alle, analog zum Westen, hätte es niemals diesen Druck von der Straße gegeben.

Ich halte übrigens auch den 9.November für das entscheidendere Datum.

Nein Titus, da solltest Du dich nochmals historisch Erkundigen, aber der Mauerfall am 09.11.89 resultiert aus der Verkündung Schabowskis aus dem Politbüro, die Reisefreiheit ins westliche Ausland zu erleichtern. Dafür war eine Sperrfrist vorgesehen und Visumspflicht.
Leider hat der gute Herr sich hier (unbeabsichtigt oder mit Absicht) über die Einführung der Reiseerleichterung mit folgenden Satz vertan: „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“.
Daraufhin strömten die DDR Bürger zuerst zu dem Grenzübergang Bornholmer Strasse und forderten bei den Grenzern das ein, was der SED Fuzzy gesagt hatte. Die an der Grenze wussten von nichts, weil es ja erst am nächsten Tag erfolgen sollte und die Situation war nochmal gefährlich, da die Grenzsicherung für die Posten noch aktiv war.

Letztlich wussten alle, daß die DDR am Wanken war und keiner mehr der ehemaligen Exekutive seinen Kopf dafür hinhalten wollte. Die Grenzen gingen auf.

Das war der Anlass und der Grund für die Grenzöffnung.

Natürlich ist die Destabilisierung des SED Regimes durch die Demonstrationen Tausender DDR Bürger auch in Folge verantwortlich für die sich anbahnende Entwicklung, aber der Mauerfall am Abend des 09.11.89 war Schabowskis Werk.

Und ich brauche mich nicht mal auf Quellen berufen, denn ich ich erzähle erlebte Geschichte, ich war nämlich mitten drin, statt nur dabei ...Wink


RE: Tag der Deutschen Einheit - Flora_Sommerfeld - 11.10.2016 21:17

(11.10.2016 20:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ich halte übrigens auch den 9.November für das entscheidendere Datum.

Für Dich, als Österreicher wäre dann aber der 12.03. richtungweisender, gelle ...Devil


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 11.10.2016 22:54

(11.10.2016 20:55)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(11.10.2016 20:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die SED ist die Letzte, denen wir den Mauerfall zu verdanken haben.

Den verdanken wir mutigen DDR-Bürgern, die dafür demonstrierten, einem weitsichtigen und verantwortungsvollen Politiker - Gorbatschow, und nicht zuletzt dem Sozialismus, der das Land bankrott gewirtschaftet hatte.
In einer wirtschaftlich potenten DDR mit breitem Wohlstand für alle, analog zum Westen, hätte es niemals diesen Druck von der Straße gegeben.

Ich halte übrigens auch den 9.November für das entscheidendere Datum.

Nein Titus, da solltest Du dich nochmals historisch Erkundigen, aber der Mauerfall am 09.11.89 resultiert aus der Verkündung Schabowskis aus dem Politbüro, die Reisefreiheit ins westliche Ausland zu erleichtern. Dafür war eine Sperrfrist vorgesehen und Visumspflicht.
Leider hat der gute Herr sich hier (unbeabsichtigt oder mit Absicht) über die Einführung der Reiseerleichterung mit folgenden Satz vertan: „Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“.
[...]

Brauch ich nicht.
Schabowski war nur der unmittelbare Auslöser. Hätte er sich nicht verplappert, wäre die Mauer halt etwas später gefallen.
Entscheidend war das, was davor passierte.
Die SED versuchte viel mehr mit Zähnen und Klauen die sozialistische Diktatur zu erhalten, was ihr leider immerhin 40 Jahre geglückt war.

Zentral für den Mauerfall war nicht die SED, sondern Gorbi. Der hätte auch Panzer schicken können, so wie es die Sowjets bereits im Juni 1953 gemacht hatten. Dann hätten sich die Deutschen den Mauerfall in die Haare schmieren können.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 11.10.2016 22:58

(11.10.2016 21:17)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(11.10.2016 20:36)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ich halte übrigens auch den 9.November für das entscheidendere Datum.

Für Dich, als Österreicher wäre dann aber der 12.03. richtungweisender, gelle ...Devil

Einer jener "sinnvollen Dikussionsbeiträge" die das Forum bereichern.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Triton - 12.10.2016 10:17

(11.10.2016 22:54)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die SED versuchte viel mehr mit Zähnen und Klauen die sozialistische Diktatur zu erhalten, was ihr leider immerhin 40 Jahre geglückt war.
Nee, die DDR "implodierte" am Ende weil wirtschaftlich bankrott, Honecker alt und krank und ohne Rückhalt in Moskau war, und Ungarn die Grenze aufgemacht hatte.
Die DDR hatte nur noch die Wahl, sich entweder völlig abzuschotten oder endlich aufzugeben.

Da half auch keine noch so fleißige StaSi, die Bürger hatten keine Angst mehr - es waren zu viele kritische Stimmen geworden, Gorbatschow predigte Veränderung. Die SED-DDR hätte sich eventuell mit Reformen nach einem rechtzeitigen Rücktritt Honeckers nach dessen Besuch in Bonn (würdiger Abschied) noch länger über Wasser halten können, aber die greise Führung war nicht in der Lage, ihren einmal eingeschlagenen Kurs an die Realitäten anzupassen.

Altersdurchschnitt des Politbüros zur Zeit der Wende: 67,3 Jahre.
Das war wohl am Ende das größte Problem der SED. Alterssturheit.

Der 9.11. wurde schon aus Bedacht nicht als Einheitstag gewählt. Mit dem 3.10. kann ich gut leben und ich verstehe auch nicht, warum da im Osten jemand unglücklich drüber sein soll.
Claudia Roth hat es doch richtig gemacht, ging auf die motzende Meute los und fragt, was denn mit ihr nicht stimme. Gekommen ist dann substanziell gar nichts.

Man darf niemand den Mund verbieten, das gehört zu einer Demokratie dazu. Lieber solche Jahresfeiern als die vor 30 oder 40 Jahren in der selben Stadt.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Sansavoir - 12.10.2016 17:21

Nach unbestätigten Gerüchten wurde der 3. Oktober zum Nationalfeiertag, weil am 03.10.1988 Franz-Joseph Strauß verstorben war. Big Grin Das sollte aber erst 2040 veröffentlicht werden.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Triton - 12.10.2016 20:17

(12.10.2016 17:21)Sansavoir schrieb:  Nach unbestätigten Gerüchten wurde der 3. Oktober zum Nationalfeiertag, weil am 03.10.1988 Franz-Joseph Strauß verstorben war. Big Grin Das sollte aber erst 2040 veröffentlicht werden.
Und ich dachte wegen des besseren Wetters Anfang Oktober im Vergleich zum November,


RE: Tag der Deutschen Einheit - Suebe - 13.10.2016 16:19

Der 17. Juni war vom Datum her viel besser. Da ist der Suebe immer erstmals zum Baden an den Bodensee gefahren. War immer ausnehmend schön.

Nur, ein Freudentag war dies ja nun eigentlich nicht...

Deshalb, es ist ja eigentlich pillepalle wann die Wiedervereinigung gefeiert wird, aber es wird kaum einen Nationalfeiertag geben der einen schöneren Anlass hätte.

Dass jedoch die Medien aber auch alle den Anlass des Tages würdigenden Festakte ignorieren, und dafür die paar braunen Deppen derart ausbreiten, ist doch schon Masochismus.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 14.10.2016 05:35

(12.10.2016 10:17)Triton schrieb:  
(11.10.2016 22:54)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die SED versuchte viel mehr mit Zähnen und Klauen die sozialistische Diktatur zu erhalten, was ihr leider immerhin 40 Jahre geglückt war.
Nee, die DDR "implodierte" am Ende weil wirtschaftlich bankrott, Honecker alt und krank und ohne Rückhalt in Moskau war, und Ungarn die Grenze aufgemacht hatte.
Die DDR hatte nur noch die Wahl, sich entweder völlig abzuschotten oder endlich aufzugeben.

Da half auch keine noch so fleißige StaSi, die Bürger hatten keine Angst mehr - es waren zu viele kritische Stimmen geworden, Gorbatschow predigte Veränderung. Die SED-DDR hätte sich eventuell mit Reformen nach einem rechtzeitigen Rücktritt Honeckers nach dessen Besuch in Bonn (würdiger Abschied) noch länger über Wasser halten können, aber die greise Führung war nicht in der Lage, ihren einmal eingeschlagenen Kurs an die Realitäten anzupassen.

Altersdurchschnitt des Politbüros zur Zeit der Wende: 67,3 Jahre.
Das war wohl am Ende das größte Problem der SED. Alterssturheit.

[...]

Kann ich alles unterschreiben. Das widerspricht auch nicht dem von mir Geschriebenen.

Mein Punkt ist:
Nicht der SED ist der Mauerfall zu verdanken, sondern letztlich Gorbatschow.

Ich geb dir Brief und Siegel drauf, dass die SED von Gorbi lieber Panzer als Perestroika und Glasnost gehabt hätten. Die SED hätte keine Skrupel gehabt, 1989 genau so zu agieren, wie 1953.

Das KONNTE sie aber nicht mehr und hat sich so notgedrungen dem unvermeidlichen Fall gefügt.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 14.10.2016 07:20

(12.10.2016 10:17)Triton schrieb:  [...]
Claudia Roth hat es doch richtig gemacht, ging auf die motzende Meute los und fragt, was denn mit ihr nicht stimme. Gekommen ist dann substanziell gar nichts.
[...]


Wofür Roth (damals) stand, ist bekannt:

[Bild: nie_wieder_deutschland_ditfurth_roth.jpg]


RE: Tag der Deutschen Einheit - 913Chris - 14.10.2016 10:12

(14.10.2016 07:20)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wofür Roth (damals) stand, ist bekannt:
Damit befand sie sich damals in guter Gesellschaft: Die Angst vor einem neu erstehenden Deutschland, das allein durch seine Größe und Wirtschaftspower so mächtig wird, dass die alten militaristischen Urtriebe der Deutschen wieder geweckt werden, war der Grund für Mitterrand und Thatcher, vehement gegen die deutsche Einheit zu sein. Mitterrand konnte von Kohl umgestimmt werden, indem Kohl zusicherte, per EU und Euro Deutschland international so einzubinden, dass deutsche Alleingänge unmöglich gemacht würden, Thatcher hat nach Mitterrands Einschwenken auf die amerikanisch-deutsche Linie zähneknirschend auch mitgemacht.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Bunbury - 14.10.2016 12:33

(13.10.2016 16:19)Suebe schrieb:  Dass jedoch die Medien aber auch alle den Anlass des Tages würdigenden Festakte ignorieren, und dafür die paar braunen Deppen derart ausbreiten, ist doch schon Masochismus.

Irgendwie habe ich das anders empfunden. ich habe, zumindest im Radio im Auto, recht viel mitbekommen von den Vorbereitungen für den Festakt zum Tag der Deutschen Einheit. Da wurde häufig erzählt, was geplant war.
Aber ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass mich dieser Festakt übrehaupt nicht interessiert, weswegen ich auf Durchzug geschaltet habe.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann wird es wohl daran liegen, dass für mich persönlich der 3.Oktober überhaupt keine Auswirkungen gehabt hat, die für mich in irgendeiner Weise spürbar gewesen wären. Zwar weiß ich auf intellektueller Ebene, dass sich vieles geändert hat, aber für mich direkt spürbar war da nichts... Ich hatte keine Verwandten "drüben", keine Beziehungen, gar nichts. Aber gut, 1990 war ich auch mit anderen Dingen beschäftigt, die mich viel mehr berührt haben.

3. Oktober- das bedeutet für mich einfach, einen Feiertag zwischen den Sommerferien und Weihnachten. Und da es von diesen Feiertagen im Mai und Juni genug gibt, geht das mit dem 3.10 schon in Ordnung...


RE: Tag der Deutschen Einheit - Titus Feuerfuchs - 14.10.2016 17:45

(14.10.2016 10:12)913Chris schrieb:  
(14.10.2016 07:20)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wofür Roth (damals) stand, ist bekannt:
Damit befand sie sich damals in guter Gesellschaft: Die Angst vor einem neu erstehenden Deutschland, das allein durch seine Größe und Wirtschaftspower so mächtig wird, dass die alten militaristischen Urtriebe der Deutschen wieder geweckt werden, war der Grund für Mitterrand und Thatcher, vehement gegen die deutsche Einheit zu sein. Mitterrand konnte von Kohl umgestimmt werden, indem Kohl zusicherte, per EU und Euro Deutschland international so einzubinden, dass deutsche Alleingänge unmöglich gemacht würden, Thatcher hat nach Mitterrands Einschwenken auf die amerikanisch-deutsche Linie zähneknirschend auch mitgemacht.

So einfach ist das aber nicht vergleichbar.

Die von dir genannten sind große Politiker der ehemaligen Alliierten, Roth ist aber eine deutsche Politikerin. Die Motive sind unterschiedliche: Deutschlandhass bei Roth, legititime Sorge bzw natürlicher Opportunismus bei den anderen.
Und wenn sich eine deutsche Politikerin zum Schaden des eigenen Landes für die Positionen der Gegenseite stark macht, ist sie überflüssig und als Politikerin nicht zu brauchen.


RE: Tag der Deutschen Einheit - Flora_Sommerfeld - 14.10.2016 19:31

(14.10.2016 17:45)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die von dir genannten sind große Politiker der ehemaligen Alliierten, Roth ist aber eine deutsche Politikerin. Die Motive sind unterschiedliche: Deutschlandhass bei Roth, legititime Sorge bzw natürlicher Opportunismus bei den anderen.
Und wenn sich eine deutsche Politikerin zum Schaden des eigenen Landes für die Positionen der Gegenseite stark macht, ist sie überflüssig und als Politikerin nicht zu brauchen.

Das was die Leute damals propagiert haben wird jetzt langsam bittere Realität, denn die außenwirkung Deutschlands mit ihren immer öffentlich zu Tage tragenden Fremdenhass bis Rassismus und Nationalismus, auch aus der vermeintlichen bürgerlichen Mitte, ist alarmierend.

Ein nationalistisches Deutschland brauchen wir heute immer noch nicht und wenn die Bürger des Landes dagegen demonstrieren, damals wie heute, daß ist das gut so!

Und ich bin froh, daß ein großer Teil unserer Politiker das auch so sieht.

Und Titus, dass einschießen auf Claudia Roth ist aktuell systematisch für den Rechten Hass. Hast dich fein eingereiht in diesen entgrenzten Hass. Thumbs_down


RE: Tag der Deutschen Einheit - Dietrich - 14.10.2016 19:49

(14.10.2016 17:45)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die von dir genannten sind große Politiker der ehemaligen Alliierten, Roth ist aber eine deutsche Politikerin.

So sehe ich das auch.

Claudia Roth hat sich damit als deutsche Politikerin disqualifiziert. Ihre Haltung zeugt von ideologischer Verbohrtheit und einer gegen die deutschen Interessen gerichteten Einstellung. Wo sich Millionen Menschen über die deutsche Wiedervereinigung freuten, zeigten sich Altkommunisten und Altlinke gallig und ablehnend. Es zeugte von purer Hysterie, in der deutschen Vereinigung das Heraufziehen eines "Vierten Reichs" zu sehen. Wie sehr das zutraf, zeigte die weitere Geschichte.