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Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Druckversion

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Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Suebe - 02.09.2016 14:57

Woanders hat unser Triton das geschrieben


(01.09.2016 20:22)Triton schrieb:  ./.
"Lawrence von Arabien" dürfte bekannt sein, der Leinwandschinken ist gemeint. Mir ist da immer General Allenby in Erinnerung, der auf die vorwurfsvolle Frage:
"Aber wir können doch nicht NICHTS tun!"
"Warum nicht? Das ist oft das Beste." antwortete.

Nichts gegen den Brougth Superior Fahrer Lawrence, aber unbekannter, jedoch eher wirkungsvoller war Hauptmann Klein in Persien.

Er sprengte zusammen mit von ihm aufgewiegelter Iraner die Ölpipeline der BP, damals die Ölgesellschaft der Royal Navy, und verbannte für Monate die modernen ölgefeuerten Einheiten der RN in die Häfen.
Womit diese für die wenigf später versuchte Eroberung der Dardanellen ausfielen.
Die stattdessen eingesetzten älteren "Kohlen-Pötte" wurden zur leichten Beute türkischer Minen und deutscher U-Boote.
Die Dardanellen-Schlacht für die Briten ging verloren und in der späteren Folge brach das Zaren-Reich zusammen.

http://www.spiegel.de/einestages/deutsche-orientmission-im-ersten-weltkrieg-a-1003781.html


Zum "Strategischen Gut" Erdöl im 1. WK habe ich anderswo mal einen Faden geschrieben, zu dem ich auch noch einige Ergänzungen habe, aber derzeit hänge ich hier noch an anderen Themen fest.

Abner vielleicht kann mal der Mariner Köbi dazu was schreiben.


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - zaphodB. - 03.09.2016 16:22

Vergiss Wilhelm Waßmuß nicht , den die Briten den „deutschen Lawrence“ nannten
Waßmuß ,ein Diplomat und Orientspezialist war zunächst Leiter der deutsch-türkischen Niedermayer-Hentig-Expedition ,die 1914 mit dem Zie unternommen wurde l, Afghanistan auf Seiten der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg zu ziehen und unter Beteiligung des indischen Prinzen Mahendra Pratap von Afghanistan aus Aufstände in Britisch-Indien zu schüren . Das Unternehmen scheiterte zwar letztlich und Afghanistan blieb neutral, aber der Aufenthalt der Expedition in Herat bist 1916 sorgte für erhebliche Unruhe in Indien und band dort britische Kräfte.
Waßmuß hatte sich bereits zuvor in Bagdad von der Expedition getrennt und schlug sich nach Südpersien durch. Dort unterstützte er in deutschem Interesse den Widerstand der Tangsir, Kaschgai und weiterer persischer Stämme gegen die britischen Besatzungstruppen, die im Rahmen des Ersten Weltkriegs in das neutrale Persien einmarschiert waren und es gelang ihm immer wieder, den britischen Truppen, die Jagd auf ihn machten, zu entkommen. Die Briten waren gezwungen eine eigene Truppe,die South Persian Rifles zu seiner Bekämpfung aufzustellen.


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Suebe - 03.09.2016 16:28

(03.09.2016 16:22)zaphodB. schrieb:  Vergiss Wilhelm Waßmuß nicht , den die Briten den „deutschen Lawrence“ nannten
Waßmuß ,ein Diplomat und Orientspezialist war zunächst Leiter der deutsch-türkischen Niedermayer-Hentig-Expedition ,die 1914 mit dem Zie unternommen wurde l, Afghanistan auf Seiten der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg zu ziehen und unter Beteiligung des indischen Prinzen Mahendra Pratap von Afghanistan aus Aufstände in Britisch-Indien zu schüren . Das Unternehmen scheiterte zwar letztlich und Afghanistan blieb neutral, aber der Aufenthalt der Expedition in Herat bist 1916 sorgte für erhebliche Unruhe in Indien und band dort britische Kräfte.
Waßmuß hatte sich bereits zuvor in Bagdad von der Expedition getrennt und schlug sich nach Südpersien durch. Dort unterstützte er in deutschem Interesse den Widerstand der Tangsir, Kaschgai und weiterer persischer Stämme gegen die britischen Besatzungstruppen, die im Rahmen des Ersten Weltkriegs in das neutrale Persien einmarschiert waren und es gelang ihm immer wieder, den britischen Truppen, die Jagd auf ihn machten, zu entkommen. Die Briten waren gezwungen eine eigene Truppe,die South Persian Rifles zu seiner Bekämpfung aufzustellen.


Gehört alles zusammen, Waßmuß, Klein, Niedermayer. Auch der spätere Fliegergeneral Felmy (sein Sohn war mal Tatortkommissar) den Hitler anno 41 wegen seiner Ortskenntnisse in den Irak sandte.

Aber die Pipeline-sprengungen 1915 hatte mit Sicherheit die wichtigsten Folgen. Die britische Niederlage an den Dardanellen!


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Arkona - 08.09.2016 14:19

Ob die Dardanellen-Pleite allein deshalb zustande kam, bezweifle ich. Die alten Schiffe schickte man los, weil sie sich zwar nicht mehr in die Nordsee wagen durften, aber für Küstenbeschießungen gegen die Türken als allemal ausreichend angesehen wurden.


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Suebe - 08.09.2016 17:55

(08.09.2016 14:19)Arkona schrieb:  Ob die Dardanellen-Pleite allein deshalb zustande kam, bezweifle ich. Die alten Schiffe schickte man los, weil sie sich zwar nicht mehr in die Nordsee wagen durften, aber für Küstenbeschießungen gegen die Türken als allemal ausreichend angesehen wurden.

"Allein deshalb" ist immer so eine Aussage. Wer weiß.
Der Durchbruch durch Dardanellen und Bosperus mit der Flotte ist auf alle Fälle daran gescheitert, dass die aus Ölmangel eingesetzten alten Kästen ein gefundenes Fressen für U-Boote und Minen wurden.
Ob es mit den modernen Einheiten geklappt hätte, kann man letztlich natürlich nicht wissen.
Aber die Chancen wären jedenfalls deutlich besser gewesen.

Die Landungen wurden ja erst unternommen, als die Flotte versagt hatte.


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Köbis17 - 08.09.2016 20:04

(08.09.2016 17:55)Suebe schrieb:  Ob es mit den modernen Einheiten geklappt hätte, kann man letztlich natürlich nicht wissen.
Aber die Chancen wären jedenfalls deutlich besser gewesen.

Und warum sollten die Chancen mit modernen Schlachtschiffen besser gestanden haben?
Wenn Kriegsschiffe still liegend als Geschützplattform dienen, dann noch auf offener See ohne Unterwasserschutz, ist es egal ob neu oder alt. Denke dabei z.B. an die Audacious. Versenkt durch Minentreffer.


RE: Weltkrieg Aktionen und Kämpfe in Asien 1914-1918 - Triton - 09.09.2016 09:17

Bei Gallipoli wurden moderne Einheiten eingesetzt. Sogar die neuste Queen Elizabeth oder Schlachtkreuzer. Aber die Mehrzahl waren Pre-Dreadnoughts, die in der Nordsee nutzlos geworden waren. Das waren ja in der Mehrzahl noch vollkommen brauchbare Schiffe und nicht mal alt, gerade mal 10 Jahre, also in weniger turbulenten Zeiten gerade mal eingefahren. Ein paar richtig alte Eimer wie die französische Bouvet waren auch mit dabei und die waren es dann auch, die nach Minentreffern so schnell volliefen, dass nichts mehr zu retten war.

Winston Churchill hatte schon immer ein Faible dafür, veralteten Schiffen auf jedwede Art ein eventuell nützliches und ruhmreiches Ende zu verschaffen anstatt sie einfach zu verschrotten. Diverse Ostsee-Landungspläne waren so gestrickt, im zweiten Weltkrieg wollte er die Barham in einem italienischen Hafen versenken und die Einfahrt damit blockieren. Die Matrosen der Schiffe werden weniger begeistert gewesen sein.