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Gefangenschaft bei Kriegsende - Westfront - Druckversion

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Gefangenschaft bei Kriegsende - Westfront - Suebe - 29.12.2015 16:12

In Zusammenhang mit dem "Suff-Kriegs-3nd" Bat ist mir wieder mal eine mich schon lange umtreibende Frage eingefallen.

Der Krieg im Westen hat sich im April 1945 an Aktionen der Wehrmacht auf Durchbrüche und Durchbruchsversuche höherer Stäbe beschränkt.
Beispiele bei mir ums Viereck rum, Bad Dürrheim oder auch Zwiefaltendorf.
Nachzulesen auch bei Konsalik "08/15 bis zum Ende" genau so haben sich diese Durchbrüche abgespielt

Nur, warum sind die überhaupt durchgebrochen?
Dass der Krieg absolut verloren und verspielt war, haben die doch am besten gewusst.

Ich habe die Frage schon etlichen gestellt, aber eine zufriedenstellende Antwort noch nicht bekommen.

Meine These, sind die vielleicht noch von der Haager Landkriegsordnung ausgegangen?
"Bei Kriegsende darf jeder Soldat, der noch nicht gefangen ist, unbehelligt nach Hause gegehen?"
War das auch höheren Orts zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt/klar dass zuerstmal jeder in Gefangenschaft gehen würde.?

Wohlgemerkt, ich schreibe hier vom Westen, an der Ostfont ging man wohl eher vom sofortigen Genickschuss aus.


RE: Gefangenschaft bei Kriegsende - Westfront - zaphodB. - 29.12.2015 22:59

Nun ja,die Erosionserscheinungen waren im Westen sicherlich erheblich größer als im Osten, aber zum einen wußte man auch an der Westfront nicht,ob es die Alliierten mit der haager Landkriegsordnung so genau nehmen würden, schließlich hatte man sich ja selbst auch einen Dreck drum gescheert , Zum anderen war gerade an der Westfront der Terror der Militärstandgerichte und Feldjägerkommandos sehr aktiv und zwar gegenüber Soldaten wie Zivilisten, die sich ergeben wollten
Die höhere Soldateska und die Parteikader gaben sich wohl außerdem der Hoffnung hin,dass ein geordneter Rückzug in ein schwer zugängliches Gebiet (Alpenfestung) einen Waffenstillstand ermöglichen würde, bei dem die Strukturen von Armee und Partei erhalten blieben.