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Erinnerungskultur USA Presseschau - Suebe - 23.07.2013 11:28

Die Süddeutsche hat eine Fotostrecke mit Reenactern des Bürgerkriegs an den historischen Orten abgebildet.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/historische-schlachtfelder-buergerkrieg-im-vorgarten-1.1722720-5

Ausriss:
Zitat:In seinen Bildern stellt Segal eine Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit der USA wieder her. "Die Fotoserie 'State of the Union' ist eine Gegenüberstellung zweier gegensätzlicher Epochen", erklärt er. "Eine idealisierte Version des Amerikanischen Bürgerkrieges auf der einen Seite, die zeitgenössische Konsumkultur auf der anderen."

manches wirkt schon makaber.
aber dies hat dann doch was in sich:
Zitat:Auf den ersten Blick mag das Spektakel seltsam wirken. Worum es dabei eigentlich geht, ist jedoch weniger die Sensation, als eine besondere Form des Erinnerns. Die hat nichts mit symbolischen Zeremoniell oder steinernen Denkmälern zu tun. Die Darsteller versuchen, sich in die Gefühlswelt ihrer Vorfahren einzuleben, indem sie in ihre Kleidung und in ihre Rolle schlüpfen. Möglich ist das aber nur dann, wenn die alten Schlachtfelder noch erhalten sind. Doch selbst in Gettysburg wurden sie teilweise bebaut

In Deutschland hält man die Orte moderner Schlachten "geheim" zeichnet sie auch nicht in Karten ein.
Man will die Sondler fernhalten.
Aber ob das was nützt?


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Arkona - 23.07.2013 21:58

Das ist doch hierzulande auch nicht anders. Im Oktober wird es ein Riesen-Reeactning-Spektakel in Leipzig geben - 200 Jahre Völkerschlacht. Allerdings kann man dort, wo damals Felder und kleine Dörfer um ein beschauliches Städtchen waren, heute überall mit der Straßenbahn hinfahren. Sogar makabere Souveniere gibt es zu kaufen, die Musketenkugel für 2 Euronen bis hin zum 12-Pfünder-Vollgeschoss (60 Euro).


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Sansavoir - 23.07.2013 22:25

An die Völkerschlacht erinnern auch die Apelsteine, benannt nach dem Sponsor, einen Leipziger Kaufmann aus dem 19. Jahrhundert. So lässt sich für Interessierte der Verlauf der Schlacht nachvollziehen. Die Steine sind sowohl in Wohn- und Gewerbegebiete, als auch an neu entstandenen Seen (infolge der Renaturierung ehemaliger Bergbaugebiete) zu sehen. Da ich ja in unmittelbarer Nähe des damaligen Schlachtfeldes wohne, sehe ich praktisch jeden Tag irgendwelche Gedenksteine oder Erinnerungstafeln. Ein Kumpel arbeitet dort, wo einst Marschall Oudinot mit seinen Truppen stand, das Grundstück eines befreundeten Ehepaar befindet sich praktisch am ehemaligen Standort des Lagers von Marschall Law de Lauriston, an einem Kinderspielplatz steht ein "österreichischer Adler", ein zweiter an der Stadtgrenze im Ortsteil Holzhausen usw. ...

Die Völkerschlacht ist sehr präsent in Leipzig. Hoffe, dass zum 200. Jahrestag hier so einiges los ist und dass ich viel fotografieren kann. Dagegen wird an die Schlachten des Dreißigjährigen Krieges, wie die Schlacht von Breitenfeld (1631) oder die Schlacht von Podelwitz (1642 - auch als 2. Schlacht von Breitenfeld bekannt) weniger erinnert.


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Suebe - 24.07.2013 11:04

In den Staaten klappern auch mal Halbketten-Fahrzeuge durchs Gebüsch, und die Division "Götz von Berlichingen" ist auch beliebt. Undecided

Im Südwesten spielt sich die Reenacter-Szene im römisch-germanischen-keltischen Milieu ab.
Dann gibt es noch Mittelalter-Gruppen und vereinzelte Landsknechte, auch mal bißchen Artillerie.
Aber neuer nix.

Dass bei euch die Befreiungskriege á Vogue sind habe ich allerdings schon mitbekommen.
Bei uns leider nicht, verm. weil wir bei der Völkerschlacht noch im anderen Lager waren.


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Arkona - 24.07.2013 15:21

(24.07.2013 11:04)Suebe schrieb:  Im Südwesten spielt sich die Reenacter-Szene im römisch-germanischen-keltischen Milieu ab.
Dann gibt es noch Mittelalter-Gruppen und vereinzelte Landsknechte, auch mal bißchen Artillerie.
Aber neuer nix.

Hm, merkwürdig. 2004 hätte sich doch Höchstädt für so ein Spektakel angeboten. Die Briten mit ihrem Hang zum Kriegspielen (Reeactning) hätten sich dort austoben können. Zumal sie einen grandiosen Sieg erfochten und der Kommandeur Marlborough ein Vorfahre Winston Churchills war. Die Beteiligung von Reichstruppen unter Prinz Eugen wird heute in England gern "vergessen", wie Blüchers Rolle bei Waterloo auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Schlacht_von_H%C3%B6chst%C3%A4dt
Ich weiß nicht, ob die Gemeinde Höchstädt das Jubiläum irgendwie beging. Wenn nicht hat sie sich eine hübsche Einnahme geprellt, schon wegen der Touristen von der Insel.


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Arkona - 24.07.2013 15:25

(23.07.2013 22:25)Sansavoir schrieb:  Die Völkerschlacht ist sehr präsent in Leipzig. Hoffe, dass zum 200. Jahrestag hier so einiges los ist und dass ich viel fotografieren kann.

Dir ist hoffentlich klar, dass ein ausführlicher Bericht das Mindeste ist, was du uns dann zu liefern hast...Big Grin


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Sansavoir - 24.07.2013 20:01

(24.07.2013 15:25)Arkona schrieb:  
(23.07.2013 22:25)Sansavoir schrieb:  Die Völkerschlacht ist sehr präsent in Leipzig. Hoffe, dass zum 200. Jahrestag hier so einiges los ist und dass ich viel fotografieren kann.

Dir ist hoffentlich klar, dass ein ausführlicher Bericht das Mindeste ist, was du uns dann zu liefern hast...Big Grin

Von der Völkerschlacht oder meinen Erlebnissen? Big Grin


RE: Erinnerungskultur USA Presseschau - Suebe - 25.07.2013 08:17

(24.07.2013 20:01)Sansavoir schrieb:  
(24.07.2013 15:25)Arkona schrieb:  Dir ist hoffentlich klar, dass ein ausführlicher Bericht das Mindeste ist, was du uns dann zu liefern hast...Big Grin

Von der Völkerschlacht oder meinen Erlebnissen? Big Grin


As well as Idea
würde der Brite sagen.