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Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Druckversion

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Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 19.08.2012 13:16

Die "Vereinigten Staaten von Europa" sind zwar noch Zukunftsmusik aber längst keine spekulative Science fiction mehr.

Manchmal denke ich, dass die europäischen Bürger, bes. die Jungen, schon weiter sind auf diesem Weg als die Politiker in den einzelnen Staaten. Auf der anderen Seite melden sich lautstark Separatisten zu Wort, in Schottland, in Katalonien, in Belgien. Auf dem Balkan sind sie mit dem Völkersortieren noch immer nicht fertig und in D hätten wir mit den Bayern einen vielleicht nicht ganz ernsthaften Kandidaten.
Die Argumente der Separisten sind nun nicht neu, die Charta der UN zur Selbstbestimmung der Völker wird manchmal nur vordergründig zitiert, in Wahrheit geht es meist darum, dass einzelne Regionen meinen, sie könnten mehr vom Kuchen behalten, wenn sie allein darüber bestimmten. Erträge behält man gerne selbst, Schulden und Lasten werden lieber vergesellschaftet. Die Symptome der aktuellen Eurokrise gehen ja auch in diese Richtung.

Bei solchen aktuellen Themen schaut man gern zurück in die Geschichte und sucht nach vergleichbaren Gebilden, um aus deren Fehlern zu lernen und positives zu übernehmen.

Spontan fiel mir die Kuk- Doppelmonarchie in Österreich-Ungarn und deren Vorläufer ein und das HRR. Natürlich die USA und UK aber auch die Sowjetunion.

Fallen euch weitere Beispiele ein, gern weiter zurückliegende oder außereuropäische?
Wie sind die im Hinblick auf die Verteilung der Lasten zu beurteilen?


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - hpd1311 - 19.08.2012 14:13

Ich sehe die Vereinigten Staaten von Europa in weiter Ferne.

Sollten mehrere Länder den Euro abschaffen, wäre ein Vereinigtes Europa erstmal gestorben...


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 19.08.2012 14:51

(19.08.2012 14:13)hpd1311 schrieb:  Ich sehe die Vereinigten Staaten von Europa in weiter Ferne.

Sollten mehrere Länder den Euro abschaffen, wäre ein Vereinigtes Europa erstmal gestorben...
Wie kommst du zu deiner Einschätzung?

So pessimistisch würde ich das nämlich nicht sehen. Es hat ja auch Vorteile im Notfall auf die Solidarität einer großen Gemeinschaft zählen zu können. Was natürlich bedeutet, dass man teilt und abgibt, wenn man nicht in Not ist. So funktionieren Gesellschaften.


Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Luki - 19.08.2012 18:08

(19.08.2012 14:51)Renegat schrieb:  
(19.08.2012 14:13)hpd1311 schrieb:  Ich sehe die Vereinigten Staaten von Europa in weiter Ferne.

Sollten mehrere Länder den Euro abschaffen, wäre ein Vereinigtes Europa erstmal gestorben...
Wie kommst du zu deiner Einschätzung?

So pessimistisch würde ich das nämlich nicht sehen. Es hat ja auch Vorteile im Notfall auf die Solidarität einer großen Gemeinschaft zählen zu können. Was natürlich bedeutet, dass man teilt und abgibt, wenn man nicht in Not ist. So funktionieren Gesellschaften.

Servus Renegat .

Gerade Gestern hatte ich eine Radioleseung zu diesem Thema gehört .

Verfasst und gelesen vom Autor :
Robert Menasse .

Etwas verkürzt :

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=14&ved=0CHwQFjAN&url=http%3A%2F%2Fwww.europaforum.at%2Fuploads%2Fassets%2Ffile%2FMenasse.pdf&ei=qQ0xUODSCanb4QTsyIHYCA&usg=AFQjCNGq_mzSg06K4TdGhJPRot01Nop-Gg

Worin er bis zu den Anfängen der Kohle und Stahlunion zurückgeht .
Und erklärt daß die Politiker damals wesentlich schlechtere Vorraussetzungen hatten .
Und daher wesentlich mutiger und zukunftsorientiert waren ,
als die Heutigen .

http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Menasse

Für ein Europa der Regionen ,
über die Sprachgrenzen hinweg .

G.v.Luki.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Titus Feuerfuchs - 19.08.2012 22:00

Ich verstehe diese allgemeine Lobhudelei auf die von den Meinungsmachern lancierten sog. "Vereinigten Staaten von Europa" überhaupt nicht.
Wir leben jetzt seit 67 Jahren in einem (relativ) friedlichen Europa (mehr oder weniger) souveräner Nationalstaaten.

Der Wille der Bev. geht im Gegenteil immer mehr in eine Aufsplitterung, die sich in der zum einen in der Genese zahlreicher neuen Staaten (Slowakei, Slowenien, Balitische Staaten, Kroatien, Serbien,Kosovo,...) und zum anderen in Autonomie- und Separationsbewegungen (Schottland, Katalonien, Padanien,Südtirol, Baskenland,Wallonie, Flandern...) äußert.

Mit Ausnahme der USA haben sich zusammengeschusterte "Großstaaten" als schwer regierbar und instabil erwiesen.
Zentralistisches Regieren (und in diese Richtung geht alles, was mit den "USE" zu tun hat) hat sich als kontraproduktiv erwiesen.
Das dauerhafte Alimentieren strukturschwacher Staaten bzw. Regionen kann nur funktionieren, wenn es innerhalb des Staates bzw. von Bundesstaaten ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl gibt, das entweder auf der Tatsache beruht, ein und demselben Volk anzugehören oder es handelt sich wie in den USA oder der Schweiz um eine identitätsstiftende Geschichte und Wertegemeinschaft (Verfassungspatriotismus).

Das alles ist in Europa, das aus vielen z.T. sehr heterogenen Staaten besteht, nicht der Fall.

Es ist mit der Zeit sogar das Gegenteil eingetreten, die gegenseitigen Abneigungen und Ressentiments sind aufgrund der desaströsen Schuldenpolitk in beängstigendem Ausmaß gestiegen, und zwar sowohl auf Seiten der Alimentierten als auch auf Seiten der Alimentierenden.

Ein gemeinsames Europa ist eine nur denn eine gute Sache wenn MIT seinen Menschen in diese Richtung gegangen wird, wenn man nicht auf Biegen und Brechen die EU-Ideologie durchzupeitschen versucht und indem der großen Heterogenität und dem Recht der freien Nationalstaaten Rechnung getragen wird.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Bunbury - 19.08.2012 22:14

(19.08.2012 22:00)Titus Feuerfuchs schrieb:  Der Wille der Bev. geht im Gegenteil immer mehr in eine Aufsplitterung, die sich in der zum einen in der Genese zahlreicher neuen Staaten (Slowakei, Slowenien, Balitische Staaten, Kroatien, Serbien,Kosovo,...) und zum anderen in Autonomie- und Separationsbewegungen (Schottland, Katalonien, Padanien,Südtirol, Baskenland,Wallonie, Flandern...) äußert.

Da würde es Sinn machen, sich einmal die Gründe für die Autonomie und Separationsbewegungen anzuschauen.

In Schottland ist es nun mal defintiv so, daß sich die Schotten von einem London regiert fühlen, das ihre Interessen ignoriert und Schottland zum Wohle Englands malträtiert.
Eine Sichtweise, die durchaus einen wahren Kern haben. Schottland ist in der Vergangenheit kein besonders reiches Land gewesen, aber heute im Zeitalter der regenerativen Energien und der drohenden Verknappung des Wassers weltweit, wird Schottland mit seinen Unmengen an Wasser und seinen beständig wehenden Winden zu einem Land, das in Zukunft seinen südlichen Nachbarn an Ressourcen weit übertreffen wird.
Das wissen die Engländer, das wissen auch die Schotten. In der Frage der Autonomie Schottlands geht es letztendlich um die Frage, wer in Zukunft seine Hand auf diese Ressourcen legen darf. Die Engländer haben schon versucht, schottisches Wasser zu verkaufen. Natürlich, ohne die Schotten irgendwie danach zu fragen, ob sie den Eingriff in ihren Lebensraum auch dulden würden...

Vor der Eurokrise war es auch so, daß die schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen immer auf einen engeren Anschluss Schottlands nach Europa abzielten. Die Schotten sind viel Europafreundlicher als die Engländer. Sie machen auch heute die Engländer für die Eurokrise mitverantwortlich. (Und meine persönliche Verschwörungstheorie besagt ja, daß die Eurokrise nur dazu da ist, um die Absspaltung Schottlands von Großbritannien zu verhindern.Wink )

In den letzten Jahren hat London darauf reagiert, in dem es den Schotten mehr Rechte zugetstanden hat. Allerdings nicht genug. Die schottischen Autonomiebestrebungen hätten aber sofort ein Ende, wenn England Schottland als gleichberechtigten Partner innerhalb Großbritanniens behandeln würde...


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 19.08.2012 22:45

(19.08.2012 18:08)Luki schrieb:  Servus Renegat .

Gerade Gestern hatte ich eine Radioleseung zu diesem Thema gehört .

Verfasst und gelesen vom Autor :
Robert Menasse .

Etwas verkürzt :

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=14&ved=0CHwQFjAN&url=http%3A%2F%2Fwww.europaforum.at%2Fuploads%2Fassets%2Ffile%2FMenasse.pdf&ei=qQ0xUODSCanb4QTsyIHYCA&usg=AFQjCNGq_mzSg06K4TdGhJPRot01Nop-Gg

Worin er bis zu den Anfängen der Kohle und Stahlunion zurückgeht .
Und erklärt daß die Politiker damals wesentlich schlechtere Vorraussetzungen hatten .
Und daher wesentlich mutiger und zukunftsorientiert waren ,
als die Heutigen .

http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Menasse

Für ein Europa der Regionen ,
über die Sprachgrenzen hinweg .

G.v.Luki.

Danke Luki, der Artikel hat mir richtig gut getan. Es ist schön zu lesen, dass man mit seinen Gedanken nicht allein ist.

Die Einschätzung von Menasse über die politischen Nationalstaatseliten teile ich größtenteils. Das ist eine überflüssige Hierarchieebene, auf die wir baldmöglichst verzichten sollten.
Damit erledigen sich die Probleme, wie sie Bunbury für Schottland schildert, vielleicht von selbst. Irland hat von der EU profitiert, dort entstanden viele Arbeitsplätze, die morgen z.B. nach Polen wandern. Was dort wiederum Kaufkraft schafft, woran auch die deutsche Wirtschaft verdienen kann.
Alle Separitisten vergessen nämlich gerne zu erwähnen, das keine europäische Region ohne die andere leben kann. Und manchmal entscheidet eben der gute Wille, einem Land in Not beizustehen und für es zu bürgen, damit es Zeit hat, notwendige Änderungen umzusetzen. Das sind Investitionen in eine gemeinsame Zukunft.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Titus Feuerfuchs - 20.08.2012 02:24

(19.08.2012 18:08)Luki schrieb:  Gerade Gestern hatte ich eine Radioleseung zu diesem Thema gehört .

Verfasst und gelesen vom Autor :
Robert Menasse .

Etwas verkürzt :

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=14&ved=0CHwQFjAN&url=http%3A%2F%2Fwww.europaforum.at%2Fuploads%2Fassets%2Ffile%2FMenasse.pdf&ei=qQ0xUODSCanb4QTsyIHYCA&usg=AFQjCNGq_mzSg06K4TdGhJPRot01Nop-Gg

Worin er bis zu den Anfängen der Kohle und Stahlunion zurückgeht .
Und erklärt daß die Politiker damals wesentlich schlechtere Vorraussetzungen hatten .
Und daher wesentlich mutiger und zukunftsorientiert waren ,
als die Heutigen .
[...]


Hallo Luki,

ich sehe da einiges grundsätzlich anders.

Zum Autor:

Menasse ist m.E. ein Linksintellektueller mit trotzkistischer Attitüde, der über seine eigenen ideologischen Grenzen im Kopf nicht hinwegdenken kann.

Zum Text, der soviel Unrichtiges beinhaltet, dass man gar nicht weiß, wo man ansetzen soll.

Es ist interessant, wie unterschiedlich Menschen Dinge wahrnehmen. Das von dir Angeführte -dem ich weitestgehend zustimme- war m.E. nicht einmal eine periphäre Aussage Menasses' Text.


Seine Kernaussage war, man brauche die EU bzw deren Fortsetzung, die "USE", (um jeden Preis) um den Nationalismus, den er mit dem Vorhandensein von Nationalstaaten, der "Wurzel allen Übels", junktimiert, zu überwinden, weil dieser Sachverhalt für die Katastrophenkriege des 20.Jahhunderts ursächlich sei.

Er sieht -auch wenn er es nicht direkt sagt, aber das schwingt unmissverständlich zwischen seinen Zeilen mit- die deutsche Schuld als Rechtfertigung für einen europäischen Bundesstaat, das ist für ihn eine alle Gegenargumente auslöschende Prämisse.

In meinen Augen ist das aber keine Grundlage für eine solide politische Konstruktion, sondern ein Fundament aus Teibsand.

Mit Verlaub, das ist einfaches ideologisch motiviertes Scheuklappendenken.

Eine wesentliche Ursache für den 1. Wk war Nationalismus -soweit korrekt- aber nicht die Existenz von Nationalstaaten sondern deren Fehlen.

Man sollte nicht vergessen, dass es genug Nationalstaaten gibt, die seit Ewigkeiten keinen Krieg geführt haben und dass es auf der anderen Seite schreckliche Bürgerkriege gibt (Z.B. Sezessionskrieg in den USA), die mit Nationalstaaten nichts zu tun haben.


Ö-U war alles andere als ein Nationalstaat, sondern das krasse Gegenteil und das war auchdie primäre Ursache für ihren (kriegerischen) Zerfall. Dieses innenpolitische Dilemma war einer der Kriegsauslöser.

Russland dito. Es war 1914 alles anders als ein Nationalstaat.

Das Deutsche Reich war erst seit 1871 (annähernd) Nationalstaat. Bis es soweit war, wurde drei "Einigungskriege", einer davon ein Bürgerkrieg, geführt.


In den Vororteverträgen wurden die Sprachgrenzen z.T. gröblichst vernachlässigt -einer der Keime für den WK 2.

Der zweite Keim war in wirtschaftlicher Armut zu suchen, damit komme ich zu nächsten Punkt.

Der Hauptgrund, warum wir hier in Europa seit 1945 in Frieden leben können, ist neben Bildung und Freiheit vorallem unser beispielloser Wohlstand. Das Erodieren jenes Wohlstandes führt zu Nationalismus, aber nicht der Nationalstaat per se.

Weiters ist für die Sicherung jenes Friedens -für den man gar nicht dankbar genug sein kann- das Verhalten der drei wichtigsten Staaten Europas von größter Wichtigkeit: GB, F und D.

Dazu braucht es keine zentralistische EUdSSR, welche, wie im Zuge der Schuldenkrise zu sehen ist, eine dysfunktionale Wirkung hat, sondern dazu braucht es eine Wirtschaftsunion von wirtschaftlich kompatiblen, souveränen Nationalstaaten, deren Hauptträger F und D sind.

Noch zwei Zitate aus Menasses Text:

1) Weil's mir ja oft nicht geglaubt wird:

[...]"Der Beitritt ( zum Europäischen Rat und damit zur EU, Anm.) bedeutete die weitgehende Preisgabe nationaler Souveränität."[...]

2) Das zweite halte ich für demokratiepolitisch höchst bedenklich:

"Das Problem ist eindeutig das Modell der nationalen Demokratie. Irgendwann,hoffentlich bald, wird es einen neuen Monnet geben müssen, der die Kühnheit und die Konsequenz hat, diese Utopie zu betreiben und durchzusetzen,nämlich ihre Abschaffung!"


http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=14&ved=0CHwQFjAN&url=http%3A%2F%2Fwww.europaforum.at%2Fuploads%2Fassets%2Ffile%2FMenasse.pdf&ei=qQ0xUODSCanb4QTsyIHYCA&usg=AFQjCNGq_mzSg06K4TdGhJPRot01Nop-Gg


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - dieter - 20.08.2012 11:56

(19.08.2012 14:13)hpd1311 schrieb:  Ich sehe die Vereinigten Staaten von Europa in weiter Ferne.

Sollten mehrere Länder den Euro abschaffen, wäre ein Vereinigtes Europa erstmal gestorben...
Lieber hpd,
selbst wenn mehrere Staaten den Euro abschaffen sollten, ist Europa nicht am Ende, weil die Euroländer nur ein Teil Europas sind.Wink


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 20.08.2012 12:37

Dieses Thema sollte sich möglichst wenig mit der aktuellen Eurokrise beschäftigen, dazu gibt es einen eigenen Thread.
Die Entstehungsgeschichte der Nationalstaatsidee und ob es ohne die europäischen Nationalstaaten die Weltkriege gegeben hätte, könnten wir im Forum "Spekulative Geschichte" diskutieren.

Die Vision der "Vereinigten Regionen von Europa" ist an vielen Stellen wahrscheinlich so neu, dass es gar keine Vorbilder geben kann. Deshalb beschreibe ich kurz, wie ich sie mir vorstelle.
Zuerst müßten die Kompetenzen klar geregelt werden, d.h. welche Entscheidungen werden auf kommunaler, regionaler und europaler Ebene gefällt. Die europale Ebene ersetzt dabei die nationale Ebene. Die Kommunen können wahrscheinlich bestehen bleiben, bei den Regionen müßte die Aufteilung überprüft werden, mit dem Ziel, in jeder Region ungefähr gleich viele Einwohner = Wähler zu haben. Wahrscheinlich entsprechen die meisten Regionen in D den heutigen Bundesländern, evtl. könnte im dünn besiedelten Norden was zusammengelegt werden.
Gleichzeitig mit den Kompetenzen werden auch die Einnahmen und Ausgaben neu zugeordnet.
Von diesen neuen Zuordnungen verspreche ich mir am meisten, bes bei den verarmten Kommunen oder beim Bildungssystem.

Sollen wir erstmal mein Grobkonzept diskutieren? Ich habe bewußt nicht recherchiert, wie sich Politiker und andere Geistesgrößen den Übergang zu den VRE vorstellen.

Im 2. Schritt könnten wir dann nach Beispielen für Teilaspekte in der Vergangenheit suchen. Die Aussage von Titus, dass Vielvölkerstaaten nicht funktionieren, ist mir nämlich viel zu pauschal, selbst wenn es keine Gegenbeispiele, die sog. Willensnationen USA und Schweiz z.B. gäbe.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - dieter - 20.08.2012 13:31

(19.08.2012 14:13)hpd1311 schrieb:  Ich sehe die Vereinigten Staaten von Europa in weiter Ferne.

Sollten mehrere Länder den Euro abschaffen, wäre ein Vereinigtes Europa erstmal gestorben...

Lieber hpd,
die werden schneller kommen als uns lieb sein kann, entweder es werden durch die Eurokriese gemeinsame Istitutionen geschaffen oder der Euro ist am Ende, deshalb aber nicht die Idee von den Vereinigten Staaten von EuropaWink.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 20.08.2012 13:57

(20.08.2012 13:31)dieter schrieb:  .... deshalb aber nicht die Idee von den Vereinigten Staaten von EuropaWink.

Und wie stellst du dir die vor?


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - dieter - 21.08.2012 09:59

(20.08.2012 13:57)Renegat schrieb:  
(20.08.2012 13:31)dieter schrieb:  .... deshalb aber nicht die Idee von den Vereinigten Staaten von EuropaWink.
Und wie stellst du dir die vor?
Das Parlament haben wir ja schon, wählt einen Minsterpräsidenten und der ernennt sein Kabinett. Sie sind dann für alle Europa betreffenden Dinge zuständig und fangen an zu regieren. Die EU-Kommission wird abgeschafft, das spart bei 27 Kommisaren ernormes Geld.Wink


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 21.08.2012 10:08

(21.08.2012 09:59)dieter schrieb:  
(20.08.2012 13:57)Renegat schrieb:  Und wie stellst du dir die vor?
Das Parlament haben wir ja schon, wählt einen Minsterpräsidenten und der ernennt sein Kabinett. Sie sind dann für alle Europa betreffenden Dinge zuständig und fangen an zu regieren. Die EU-Kommission wird abgeschafft, das spart bei 27 Kommisaren ernormes Geld.Wink
Einverstanden. Und was machst du mit den nationalen Parlamenten?
ich würde die auch gleich mit einsparen und dafür die regionale Ebene stärken, es muß ja nicht alles europal entschieden werden.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Josip - 21.08.2012 11:28

Hier ist eine Fassung wenn ein vereinigtes Europa mit direkter Demokratie entsteht:
Das Volk jedem ehemaligen Staates, wählt jedes Jahr einen Vorstand für ihr Land.
Dazu noch alle 10 Jahre, 10 Beamte die im europäischen Parlament arbeiten.
Jetzt wird es komplizierter.Das europäisch Volk entscheidet welcher Beamter nun Minister für: Ineres,Äuseres wird.
Jedes Land wählt alle fünf Jahre einen Kanidaten für denn Bundespräsident.
Wenn die Parteien gewählt wurden, entscheidet ganz Europa für einen Kanidaten, jedoch darf der einige Kanidat
nicht von seinem Abstammungsland gewählt werden(z.B.: die Deutschen wählen nicht den Deutschen Kanidaten).
Fast wie in der Eurovision, jedoch ohne Singen und auch viel wichtiger.
Wenn jetzt aber Europa eine indirekte Demokratie wird:
Jedes Land wählt alle zehn Jahre, fünf Beamte die im Parlament sind und einen Vorstand für ihr Land.
Die Beamten entscheiden dann wer Minister für Justiz, Finanzen u.s.w wird.
Die Minister wählen zu der immer alle sechs Jährigen Bundespräsidenten Wahl 15 Parteien.
Europa entscheidet dann wer von 15, nun Bundespräsident von Europa wird.


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Renegat - 21.08.2012 11:58

(21.08.2012 11:28)Josip schrieb:  Hier ist eine Fassung wenn ein vereinigtes Europa mit direkter Demokratie entsteht:
Das Volk jedem ehemaligen Staates, wählt jedes Jahr einen Vorstand für ihr Land.
Dazu noch alle 10 Jahre, 10 Beamte die im europäischen Parlament arbeiten.
Jetzt wird es komplizierter.Das europäisch Volk entscheidet welcher Beamter nun Minister für: Ineres,Äuseres wird.
Jedes Land wählt alle fünf Jahre einen Kanidaten für denn Bundespräsident.
Das mußt du näher erklären, verstehe ich nicht so ganz. Den Vorstand der einzelnen Länder haben wir doch jetzt schon, das sind die einzelnen Regierungen.
(21.08.2012 11:28)Josip schrieb:  Wenn die Parteien gewählt wurden, entscheidet ganz Europa für einen Kanidaten, jedoch darf der einige Kanidat
nicht von seinem Abstammungsland gewählt werden(z.B.: die Deutschen wählen nicht den Deutschen Kanidaten).
Fast wie in der Eurovision, jedoch ohne Singen und auch viel wichtiger.
Wenn jetzt aber Europa eine indirekte Demokratie wird:
Jedes Land wählt alle zehn Jahre, fünf Beamte die im Parlament sind und einen Vorstand für ihr Land.
Die Beamten entscheiden dann wer Minister für Justiz, Finanzen u.s.w wird.
Die Minister wählen zu der immer alle sechs Jährigen Bundespräsidenten Wahl 15 Parteien.
Europa entscheidet dann wer von 15, nun Bundespräsident von Europa wird.
Erklärst du Vorstand für ihr Land, bitte? Was ist das Land?


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Josip - 21.08.2012 12:17

Das Land.
Damit meinte ich Deutschland,Frankreich u.s.w.
Da ich nicht Provinz oder Teilrepublik schreiben wollte, hatte ich halt Land geschrieben.
Ist jetzt alles beantwortet oder noch Fragen?


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Sansavoir - 21.08.2012 21:21

Wenn ich richtig verstehe, müsste geklärt werden, ob die Zukunft Europas in den Vereinigten Staaten von Europa oder in den Vereinigten Regionen von Europa liegt.

Unter Vereinigten Staaten von Europa würde ich ein Europa der bestehenden Nationalstaaten verstehen. Unter den Vereinigten Regionen würden regionale Besonderheiten und vor allem Nationalitäten ohne Nationalstaat mehr im Vordergrund stehen. Das würde z.B. bedeuten das Katalanen, Galizier, Basken, Korsen, Bretonen, Sarden, Sorben usw. ihre Vertreter ins Europa-Parlament entsenden können. In letzter Konsequenz würde dies auch auf die russischen Minderheiten in Lettland, Litauen oder Estland (und auf andere nationale Minderheiten) zutreffen.

Nachdenkenswert wäre z.B für Deutschland, ob auch hier die Regionen in Vordergrund stehen sollten. Der Grad zwischen Föderalismus fördern und dem Rückfall in die Kleinstaaterei ist sehr schmal. Sollte z.B. der Freistaat Sachsen als Region hervorgehoben werden, würden sofort Vogtländer oder Oberlausitzer darauf bestehen, eine eigene kulturelle Tradition zu haben. Womit sie recht hätten, und deshalb auch die Frage, wieweit darf der Regionalismus gehen? Und wäre dies auch ein erstrebenswertes Europa?


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - dieter - 22.08.2012 10:05

(21.08.2012 10:08)Renegat schrieb:  
(21.08.2012 09:59)dieter schrieb:  Das Parlament haben wir ja schon, wählt einen Minsterpräsidenten und der ernennt sein Kabinett. Sie sind dann für alle Europa betreffenden Dinge zuständig und fangen an zu regieren. Die EU-Kommission wird abgeschafft, das spart bei 27 Kommisaren ernormes Geld.Wink
Einverstanden. Und was machst du mit den nationalen Parlamenten?
ich würde die auch gleich mit einsparen und dafür die regionale Ebene stärken, es muß ja nicht alles europal entschieden werden.
Die bleiben und sind für nationale Aufgaben zuständig. Bitte nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Das Bessere ist der Feind des Guten.Wink


RE: Vereinigte Regionen von Europa - Vorbilder? - Arkona - 22.08.2012 10:07

(21.08.2012 11:28)Josip schrieb:  Hier ist eine Fassung wenn ein vereinigtes Europa mit direkter Demokratie entsteht:
Das Volk jedem ehemaligen Staates, wählt jedes Jahr einen Vorstand für ihr Land...
Gehts vielleicht noch komplizierter?