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Republik der Kinder Presseschau - Annatar - 15.10.2012 20:27

Zitat:Weil ihre Eltern im eigenen Land keine Zukunft mehr sehen, wachsen in Moldau viele Minderjährige allein auf. Gemeinsame Momente erleben die Familien nur noch am Telefon.
zum Weiterlesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-88656072.html


RE: Republik der Kinder Presseschau - Renegat - 18.10.2012 12:26

Solche Berichte berühren mich, sprechen sie doch ein ganzes Bündel von Problemen an, die man sich bei Schlagzeilen nicht richtig klar macht.

Beim Lesen der persönlichen Schicksale, die im Artikel angesprochen werden, habe ich gedacht, das kann doch nicht sein. Entweder leben die Kinder bei der Mutter in Italien, zusammen mit dem krebskranken Ehepaar, das die Mutter gegen kleinen Lohn pflegt oder das krebskranke Ehepaar zieht mit der Pflegerin nach Moldawien und läßt sich Rente + Pflegegeld dahin überweisen.
Ja, ich weiß, das ist naiv, weil die Nationengrenzen das nicht zulassen. Dabei liegt Moldawien in Europa in einem alten Kulturgebiet, wegen der fruchtbaren Böden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Moldawien
http://de.wikipedia.org/wiki/Transnistrien-Konflikt

Dann habe ich mich gefragt, ob das Problem nicht auch innerhalb der EU, ja sogar innerhalb der Nationalstaaten auftritt.
Gibt es nicht auch innerhalb der Systeme Menschen, deren Arbeitsbedingungen so schwierig sind, dass sie ihre Kinder vernachlässigen müssen oder erst gar keine bekommen?


RE: Republik der Kinder Presseschau - Annatar - 18.10.2012 13:14

(18.10.2012 12:26)Renegat schrieb:  Beim Lesen der persönlichen Schicksale, die im Artikel angesprochen werden, habe ich gedacht, das kann doch nicht sein. Entweder leben die Kinder bei der Mutter in Italien, zusammen mit dem krebskranken Ehepaar, das die Mutter gegen kleinen Lohn pflegt oder das krebskranke Ehepaar zieht mit der Pflegerin nach Moldawien und läßt sich Rente + Pflegegeld dahin überweisen.
Ja, ich weiß, das ist naiv, weil die Nationengrenzen das nicht zulassen.
Und die Mutter das Leben ihrer Kinder in Italien nie finanzieren könnte.
(18.10.2012 12:26)Renegat schrieb:  Dann habe ich mich gefragt, ob das Problem nicht auch innerhalb der EU, ja sogar innerhalb der Nationalstaaten auftritt.
Ja und nochmals ja. Vergleich mal Rumänien mit Deutschland.
(18.10.2012 12:26)Renegat schrieb:  Gibt es nicht auch innerhalb der Systeme Menschen, deren Arbeitsbegingungen so schwierig sind, dass sie ihre Kinder vernachlässigen müssen oder erst gar keine bekommen?
Ja das gibt es.


RE: Republik der Kinder Presseschau - Sansavoir - 18.10.2012 14:22

Das Problem der verlassenen Kinder ist nicht neu. Es besteht schon seit Anfang der 1990-er Jahre. In Moldawien, aber auch in Rumänien, sind große Teile der arbeitsfähigen Bevölkerung nach Italien oder Spanien ausgewandert, um dort zu arbeiten. Ihre Kinder sind sich entweder selbst überlassen oder werden von den Großeltern versorgt. Um ihre Kinder bei sich zu haben, reicht der Lohn nicht. Dieses Problem haben auch viele Lateinamerikaner, die in Spanien arbeiten.

Ähnliches gibt es in Deutschland von osteuropäischen Haushaltshilfen, Altenpflegerinnen, Zimmermädchen oder Putzfrauen zu berichten, die ihre Kinder zu Hause von ihren Verwandten betreuen lassen.